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Helblinghaus (Innsbruck)
In der Herzog-Friedrich-Str. 10, schräg gegenüber vom Goldenen Dachl, befindet sich das Helblinghaus mit seiner reich verzierten Rokoko-Stuckfassade.
Das viergeschossige, gotische Bürgerhaus erhielt seine spätbarocke Fassadengestaltung im 18. Jahrhundert. Erker und Wände wurden auffällig mit üppigem Stuckdekor aus Akanthus, Muscheln, Kartuschen, Bandwerk, Blumenvasen und –sträußen, Masken, Putten und Vögeln geschmückt. An der Schmalfront des Eckhauses befindet sich auf mittlerer Höhe ein Medaillon mit der Mariahilfmadonna.
Seinen Namen verdankt das Gebäude nicht dem alten Tiroler Adelsgeschlecht der Helbling von Straßfried, sondern dem Hausbesitzer Hans Helbling, der das Gebäude 1833 erwarb und um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein kleines Café im Helblinghaus führte. 1868 richtete ein Bürgerkonsortium das „Katholische Kasino“ – ein Lesekasino des Katholischen Vereins mit Ausschank – im ehemaligen Café ein. Nach knapp 30 Jahren ging das Haus wieder an die Familie Ghedina zurück, der es bereits 1868 gehört hatte.
Quellenangabe: Felmayer, Johanna (Bearb.): Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. Altstadt – Stadterweiterungen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Bearbeitet von Johanna Felmayer. Vorarbeiten von Heinrich Hammer. Wien: Schroll & Co 1972 (Österreichische Kunsttopographie, 38).
Hammer, Heinrich: Die Paläste und Bürgerbauten Innsbrucks. Kunstgeschichtlicher Führer durch die Bauwerke und Denkmäler. Wien: Hölzel 1923 (Die Kunst in Tirol; Sonderband, 2).
Klein, Hugo: Alt-Innsbrucker Gaststätten. Historische Plaudereien von Hugo Klein. Innsbruck: Wagner 1962 (Schlern-Schriften, 222).
Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Innsbruck: StudienVerlag 2005.
Walder-Gottsbacher, Peter: Vom Wirtshaus zum Grand-Hotel: Ein Spaziergang zu Innsbrucks historischen Gaststätten. Innsbruck; Wien (u.a.): Studien-Verlag 2002 (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs; N.F., 28).
Verfasser/in: Christiane Oberthanner
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