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Tiroler Volkskunstmuseum – „Neues Stift“ (Innsbruck)
Im Tiroler Volkskunstmuseum, das seit 1929 im ehemaligen „Neuen Stift“ untergebracht ist, wird die Volkskultur Tirols seit dem 18. Jahrhundert dokumentiert. Das Museum stellt die Tiroler Bevölkerung, deren Lebensweise, Bräuche und Ansichten, in den Mittelpunkt. Und so sollen auch literarische Texte, die in erster Linie Einheimische beschreiben und bewerten, an dieser Stelle im Vordergrund stehen.
Zeitgleich mit dem Auftrag zum Bau der Hofkirche wurde 1553 unter der Leitung von Andrea Crivelli mit der Errichtung des „Neuen Stiftes“ begonnen. Die Bauführung vor Ort des ostseitig an die Hofkirche anschließenden Gebäudes übernahmen Niclas Türing d. J. und nach dessen Tod Marx della Bolla. 1565 wurde das Stift den Franziskanern zur Nutzung übergeben, denen es bis 1775 als Kloster diente. 1688 erfolgte ein erster Umbau; in den Jahren 1719/20 wurde die Straßenfassade nach den Plänen von Georg Martin Gumpp erneuert. Nach der Theresianischen Ritterakademie und dem Theologischen Seminar war 1868 bis 1910 das k. u. k. Staatsgymnasium im Stift untergebracht.
Seit 1929 beherbergt das Gebäude das Tiroler Volkskunstmuseum. Hier sind zahlreiche Gegenstände ausgestellt, die das Leben von Adel, Bürgertum und Bauernstand in Nord- und Südtirol seit dem 18. Jahrhundert dokumentieren. Sammlungsschwerpunkte bilden die Weihnachtskrippenschau im Erdgeschoss, die Ausstellung verschiedenster Objekte aus Kunsthandwerk, Kunstgewerbe und Hausindustrie sowie Masken, Trachten und Gegenstände zur Volksfrömmigkeit.
Quellenangabe: Felmayer, Johanna et. al. (Bearb.): Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. Die Hofbauten. Bearbeitet von Johanna Felmayer, Karl (†) und Ricarda Oettinger, Elisabeth Schleicher sowie Herta Arnold-Öttl und Monika Frenzel. Wien: Schroll & Co 1986.
Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Innsbruck: StudienVerlag 2005.
Stadtführer. Innsbruck. Hall in Tirol. 3. Aufl. Rum/Innsbruck: Kompass 2000.
Verfasser/in: Christiane Oberthanner
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