Bettine von Arnim wird 1785 in Frankfurt am Main geboren. Sie ist eines von zwölf Kindern von Peter Anton Brentano und seiner Frau Maximiliane, zudem hat sie auch noch sechs Halbgeschwister aus der ersten Ehe ihres Vaters. Nach dem frühen Tod beider Eltern kommt sie zunächst in ein Klosterpensionat in Fritzlar und wird später von ihrer Großmutter Sophie von La Roche, selbst Schriftstellerin, erzogen. Wichtige Bezugspersonen sind für sie ihr älterer Bruder Clemens Brentano und ihre Freundin Karoline von Günderrode, die sich 1806 das Leben nimmt. Beiden widmet sie später ein Buch. Johann Wolfgang von Goethe wird schon in frühen Jahren Bettines Idol. Dieser stand sowohl mit ihrer Großmutter als auch mit ihrer Mutter Maximiliane auf engem Fuß. Die junge Frau besucht regelmäßig seine Mutter, Frau Rat, die ihr Geschichten von Goethe erzählt. Bettine imaginiert eine tiefe Bindung zu dem Dichter, besucht ihn schließlich auch einige Male in Weimar. Sie stehen im Briefwechsel, wobei es vor allem Bettine ist, die Goethe mit ihren Briefen versorgt. Goethe nährt die Verliebtheit der jungen Bettine und weiß ihre Zuneigung zu nützen. So hilft sie ihm etwa bei seiner Autobiographie Dichtung und Wahrheit mit frühen Kindheitserinnerungen aus, die sie sich von Frau Rat erzählen lassen hat. Bettine gefällt sich als junge Frau in der Rolle des Kobolds und ewigen Kindes, und wird, gesellschaftlich in die höchsten Kreise eingeführt, von vielen Seiten belächelt und nicht ernst genommen. Sie gilt als überspannt, ein wenig seltsam. Für die damalige Zeit recht spät heiratet sie 1811 den Schriftsteller Achim von Arnim. Die Ehe verläuft nicht unbedingt glücklich. Während Achim von Arnim sich um sein Gut Schloss Wiepersdorf kümmert, lebt Bettine mit ihren insgesamt sieben Kindern in Berlin und fühlt sich überfordert. Sie will ihrem Mann den Rücken frei halten, damit dieser seinem künstlerischen Auftrag nachgehen kann, dieser aber fühlt sich ausgelaugt und lässt sie wenig von seiner Arbeit wissen. Kurz nach ihrer Heirat kommt es auch zum Zerwürfnis mit Goethe, da Bettine seine Frau Christiane bei einer Ausstellung beleidigt. Erst nach dem Tod von Achim von Arnim beginnt Bettine, selbst künstlerisch begabt, ihr eigenes Schaffen. Es entstehen Briefromane (Die Günderode, Clemens Brentanos Frühlingskranz, aus Jugendbriefen ihm geflochten) und sozialkritische Schriften (u.a. Dies Buch gehört dem König), außerdem gibt sie die Werke von Achim von Arnim heraus. Bettine stirbt 1859 in Berlin.