Frances Trollope wird 1780 in Stapleton bei Bristol geboren. Als Tochter eines Vikars hat sie Zugang zu Bildung, beschäftigt sich schon als junge Frau mit Literatur, Sprachen, Geschichte und Philosophie. 1809 heiratet sie den Anwalt Thomas Anthony Trollope. Nach dessen finanziellen Ruin entschließt sich Frances Trollope, angeregt durch die Bekanntschaft mit der Schriftstellerin und Sozialrevolutionärin Fanny (Frances) Wright und dem General La Fayette, nach Amerika auszuwandern. Mit drei von ihren insgesamt sieben Kindern, begleitet von dem jungen Maler Auguste Hervieu und Miss Wright sowie dem treuen Hausdiener William erreicht Frances Trollope nach abenteuerlicher Seereise zu Weihnachten 1827 New Orleans. Zunächst zieht Frances Trollope nach Nashoba, eine Siedlung nahe Memphis, die Fanny Wright gegründet hat, um gegen die Sklaverei vorzugehen. Doch das Leben an diesem Ort entspricht keineswegs den Erwartungen: Man lebt in Baracken, das Klima schlägt sich auf die Gesundheit, es gibt kein kulturelles Leben, Kinder sind gezwungen sich ihren Lebensunterhalt auf den Plantagen der Umgebung zu verdienen. Ein Umzug nach Cincinnati führt tiefer in den finanziellen Ruin. Als Frances Trollope 1831 enttäuscht nach Europa zurückkehrt, hat sie, um Geld zu verdienen, zu schreiben begonnen. Sie, die sich einst mit liberalen Ideen identifiziert hatte, hat den Wohlstand zu schätzen gelernt und ist Anhängerin der Konservativen geworden, eine „begeisterte Tory“, die politische Abhandlungen verfasst. 1834 stirbt ihr Sohn Henry an Lungentuberkulose, 1835 der Ehemann und nur wenige Monate später Emily. Die Schriftstellerin unternimmt ab diesem Zeitpunkt viele Reisen in Europa. Sie erliegt 1863 einem Schlaganfall in Florenz, wo sie auch begraben liegt.
Obwohl Frances Trollope erst mit fünfzig zu schreiben begonnen hat, umfasst ihr Werk über 100 Veröffentlichungen, darunter einige Reisebeschreibungen. Ihr Sohn Anthony Trollope wurde einer der erfolgreichsten Autoren des viktorianischen Zeitalters.