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Michael StotterBiographie von Sigurd Paul Scheichl Geb. 13.11.1813 in Innsbruck; gest. 12.05.1848 in Levico.
Gymnasium in Innsbruck, Medizinstudium in Wien, Padua und Pavia, dort 1839 promoviert (mit Dissertation), eröffnet 1839 eine Praxis in Innsbruck, mit Spezialisierung auf Augenheilkunde. Unermüdlicher Bergwanderer.
Schon 1840 als Fachdirektor ins Ferdinandeum eingetreten, mit großen Verdiensten um Auf- und Ausbau der mineralogischen Sammlung. 1844 Sekretär des geognostisch-montanistischen Vereins, als solcher beteiligt an einer erst nach seinem Tod erschienenen bedeutenden geognostischen Karte Tirols. Verdienste um die beginnende Gletscherforschung, einschlägige Veröffentlichungen.
Supplierte ab 1846 die naturgeschichtliche Lehrkanzel an der Universität Innsbruck. Die Ernennung zum Universitätsprofessor hat ihn nicht mehr erreicht. 1848 als Oberleutnant einer Studentenkompanie in Levico oder Lavis an einer Krankheit verschieden.
Selbstständige literarische Veröffentlichungen von Stotter gibt es nicht, vereinzelt sind in Tirol Gedichte von ihm erschienen, posthum ein dramatischer Text aufgrund eines Sagenstoffes im Innsbrucker Phönix. Stotter muss aber in den 40er Jahren in Innsbrucker literarischen Kreisen liberaler Ausrichtung präsent gewesen sein, vielleicht nur perifer. In den Frühliedern aus Tirol ist kein Gedicht von ihm enthalten.
Pichler erwähnt neben Kasperl-Stücken für Kinder ein gegen die Jesuiten gerichtetes satirisches Gedicht Die Nebeljungen von ca. 1840, das handschriftlich unter den Tiroler Liberalen zirkuliert sei. In Pichlers Zur neueren deutschen Dichtung in Tirol wird S. kaum mehr als erwähnt.
Sekundärliteratur (Auswahl)
- [Michael Stotter + zu Lavis]. In: Bote für Tirol und Vorarlberg. Jg./Nr. 52, 16.05.1848, S. 252
- Michael Stotter +. In: Tiroler Schützenzeitung. 1848, S. 167
- Nekrolog. In: Bote für Tirol und Vorarlberg. Jg./Nr. 11, 15.01.1851, S. 63 (Info)
- Pichler, Adolf: Michael Stotter. Ein kleiner Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte. In: Österreichisch-Ungarische Revue. Jg./Nr. 6, 1888, S. 80-108 (Info)
- Michael Stotter. In: Pichler, Adolf: Zur neueren deutschen Dichtung in Tirol. In: Österreichisch-Ungarische Revue. Separatdruck. Jg./Nr. XIII/2+3, 1892, S. 36
- Michael Stotter. In: Pichler, Adolf: Zur Tirolischen Literatur. München, Leipzig: Georg Müller 1908 (Gesammelte Werke 12), S. 139-154
- In: Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Hg. Hans Giebisch, Gustav Gugitz. Wien: Hollinek 1964, S. 406
- Michael Stotter. In: Lechner, Hermann: Siebenhundert Jahre Tiroler Dichtung. Ein Rückblick. In: Das Hausbuch der Tiroler Dichtung. Ausgewählt von Ambros Mayr. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1965, S. 602
- Schlorhaufer, Bettina: Zur Geschichte eines Regionalmuseums der Donaumonarchie im Vormärz. Der Verein des Tiroler Nationalmuseums Ferdinandeum 1823-1848. Diss. Innsbruck 1988
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