103001 Beziehung, Intersubjektivität, Anerkennung
Sommersemester 2016 | Stand: 11.11.2016 | LV auf Merkliste setzenDie Studierenden
· haben Zugang zu den Entwicklungen der modernen Psychoanalyse im Zug ihrer intersubjektiven oder relationalen Wende
· kennen die wesentlichen Befunde aus Säuglingsforschung, Kognitionspsychologie und Neurobiologie, die die Theorie einer primären Intersubjektivität empirisch begründen und für die moderne Pädagogik von Bedeutung sind
· sind vertraut mit den Folgen, die das Paradigma der Intersubjektivität für ein relationales Verständnis der psychischen Entwicklung hat, insbesondere mit den Konzepten der mentalen Bezogenheit, des impliziten Beziehungswissens und intersubjektiven Anerkennung
· verstehen die Bedeutung von Spiegel- und Resonanzerfahrungen für die Herausbildung von Ich-Identität und Gruppenidentität
· sind in der Lage, den psychosozialen Wandel zu begreifen, der sich in entwickelten Kommunikationsgesellschaften unter dem Einfluss digitaler Medien vollzieht und sich in dem niederschlagen, was wir die Modernisierung des zeitgenössischen Seelenlebens nennen können.
Beziehung, Intersubjektivität, Anerkennung
Die Veranstaltung hat den Prozess einer Modernisierung der Gegenwartspsychoanalyse zum Inhalt, von der klassischen Trieb- und Strukturtheorie über die Objektbeziehungstheorie und Selbstpsychologie hin zu Konzepten einer relationalen Psychoanalyse.
Im Einzelnen werden für das Verständnis der psychischen Entwicklung relevante Befunde aus den Nachbarwissenschaften (wie Säuglingsforschung, Kognitionspsychologie, Neurobiologie) behandelt, insbesondere neues Wissen, das für die Pädagogik bedeutsam ist. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei der Theorie der primären Intersubjektivität und den daraus abgeleiteten Konzepten mentaler Bezogenheit, impliziten Beziehungswissens und intersubjektiver Anerkennung. Schließlich geht es auch um Fragen des psychosozialen Wandels im Zeitalter der Digitalen Moderne: um die Modernisierung des Seelenlebens unter dem alltäglichen Einfluss der neuen Medien, die dem Einzelnen wie ganzen Gruppen identitätsstiftende Spiegel- und Resonanzsysteme zur Verfügung stellen.
Insgesamt werden die Konsequenzen diskutiert, die das psychoanalytische Intersubjektivitätsparadigma für die Erziehungs- und Bildungswissenschaften in einer entwickelten Kommunikations- und Netzwerkgesellschaft bietet.
· Power-Point- und Video-Präsentation
· Diskussion im Plenum
· Kleingruppenarbeit
Selbsterfahrung und Selbstreflexion
Themenreferat
Altmeyer, M. (2016). Auf der Suche nach Resonanz. Wie sich das Seelenleben in der digitalen Moderne verändert. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Altmeyer, M., Thomä, H. (Hrsg.) (2010). Die vernetzte Seele. Die intersubjektive Wende in der Psychoanalyse (2. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
Dornes, M. (2012). Die Modernisierung der Seele – Kind-Familie-Gesellschaft. Frankfurt a. M.: Fischer.
Mitchell, S. A. (2003). Bindung und Beziehung. Auf dem Weg zu einer relationalen Psychoanalyse. Gießen: Psychosozial-Verlag [engl. Relationality. From Attachment to Intersubjectivity. Hillsdale, NJ 2000: Analytic Press]
Gruppe 0
|
||||
---|---|---|---|---|
Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Fr 03.06.2016
|
09.00 - 16.00 | HS I (Theologie) HS I (Theologie) | Barrierefrei | |
Sa 04.06.2016
|
10.00 - 17.00 | Hörsaal 5 Hörsaal 5 | Barrierefrei | |
Fr 10.06.2016
|
09.00 - 16.00 | Hörsaal 5 Hörsaal 5 | Barrierefrei | |
Sa 11.06.2016
|
10.00 - 17.00 | Hörsaal 5 Hörsaal 5 | Barrierefrei |