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Institut für Praktische Theologie Institut für Praktische Theologie

Mag. Mag. Dr. Elke Beate Langhammer Mag. Mag. Dr. Elke Beate Langhammer

223052

SE Einzelschwerpunkte innerhalb von RGKW (Literatur und Theologie)

SE 2

4

wöch.

keine Angabe

Deutsch

„Vielleicht hält Gott sich einige Dichter, damit das Reden von ihm jene heilige Unberechenbarkeit bewahre, die den Priestern und Theologen abhanden gekommen ist.“ (Kurt Marti) – Dieses Diktum von Kurt Marti wird im Zusammenhang von Literatur und Religion immer wieder gerne zitiert. Und das Interesse an Literatur ist bei TheologInnen ungebrochen. Mittlerweile haben sich ganze ‚Schulen’ entwickelt, die – mit oft ganz unterschiedlichen Interessen – Spuren des Religiösen in der Literatur auszumachen versuchen. Georg Langenhorst sprach jüngst – nicht unwidersprochen – davon, dass in der zeitgenössischen Literatur eine neue Unbefangenheit in der Rede über Gott zu beobachten sei. Gegen Übergriffe und Vereinnahmungen wird Protest auch von Seiten von SchriftstellerInnen laut: So wehrt sich der Lyriker Lutz Seiler gegen eine „göttliche Käfighaltung von Poeten“. Wie können, sollen, müssen oder dürfen TheologInnen heute mit moderner Literatur umgehen? Inwiefern kann Literatur zum theologischen Erkenntnisort werden, Impulse für praktisch-theologisches Nachdenken setzen oder TheologInnen, Kirchenmännern und Kirchenfrauen vielleicht sogar ‚Nachhilfe’ in Sachen Zeitgenossenschaft geben? Welche Rolle spielt moderne Literatur in Liturgie, Predigt und diversen katechetischen Prozessen? Um diese Fragen soll es im Seminar gehen. Im Wesentlichen gliedert es sich in zwei Abschnitte: Erstens werden grundsätzliche Fragen des Verhältnisses von moderner Literatur und Theologie bearbeitet. Zweitens wollen wir an konkreten ausgewählten literarischen Texten in das Gespräch zwischen Literatur und Theologie eintreten. In der Arbeit mit literarischen Texten werden literaturwissenschaftliche Intertextualitätskonzepte unseren Blick schärfen. Der Besuch einer literarischen Lesung oder eines Theaterstücks soll die Begegnung von Literatur und Theologie konkret werden lassen.

Aktive Mitarbeit im Seminar und wöchentliche Vorbereitung auf die Seminarsitzungen; selbständiger Beitrag in Form eines Referats; schriftliche Seminararbeit.

Literatur: - Broich, Ulrich/Pfister, Manfred (Hg.), Intertextualität. Formen, Funktionen, anglistische Fallstudien (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft; 35), Tübingen 1985. - Fuchs, Ottmar, Im Raum der Poesie. Literarische Impulse für praktisch-theologisches Nachdenken, Ostfildern 2010. - Garhammer. Erich/Langenhorst, Georg (Hg.), Schreiben ist Totenerweckung. Theologie und Literatur, Würzburg 2005. - Kuschel, Karl-Josef: „Vielleicht hält Gott sich einige Dichter …“. Literarisch-theologische Porträts, Mainz 1991. - Kutzer, Mirja: In Wahrheit erfunden. Dichtung als theologischer Erkenntnisort, Regensburg 2006. - Langenhorst, Georg, „Ich gönne mir das Wort Gott“. Gott und Religion in der Literatur des 21. Jahrhunderts, Freiburg / Wien 2009. - Schwens-Harrant, Brigitte: Erlebte Welt – Erschriebene Welten. Theologie im Gespräch mit österreichischer erzählender Literatur der Gegenwart, Innsbruck 1997.

Zu den angegebenen Terminen kommen noch zwei weitere, noch festzulegende Termine zum Besuch einer literarischen Veranstaltung (Lesung, Theaterbesuch o.ä.) bzw. einer Kulturinstitution. Anmeldung über LFU-online erforderlich!
Beginn: 06.10.2011