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Inn
Der Inn ist ein 517 km langer Nebenfluss der Donau, dem Innsbruck seinen Namen verdankt.
Der Inn entspringt am im Schweizer Engadin gelegenen Malojapass. Er fließt durch den Silser-, den Silvaplaner- und den St. Moritzsee, passiert die österreichische Grenze bei Hochfinstermünz, wo er durch das Tiroler Oberinntal, durch Innsbruck und das Tiroler Unterinntal fließt. Innsbruck, das an der linken und rechten Uferseite des Inns gelegen ist, wird durch zahlreiche Brücken verbunden. Zwischen Kufstein und Erl markiert die Flussmitte die Staatsgrenze zwischen Österreich und Deutschland. Der Inn fließt in der Folge durch den südöstlichen Teil Bayerns und markiert ab der Mündung in die Salzach wieder die deutsch-österreichische Grenze. In Passau mündet der Inn in die Donau.
Seit der römischen Besatzung des Inntals wurde der Inn bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts für die Schifffahrt genützt. Der Inn war also lange Zeit eine verkehrsreiche Wasserstraße, aber auch ein wilder und unberechenbarer Gebirgsfluss, der immer wieder Opfer forderte. Befahren werden konnte der Inn ab Telfs, doch galt vor allem die Strecke zwischen Hall in Tirol und Passau als wichtiger Handelsweg. Im 14. Jahrhundert wurde bei Hall nach dem Bau der Saline ein Holzrechen aufgestellt, der zum Auffangen des Schwemmholzes zur Beheizung der Salzpfannen diente und somit die Schifffahrt unterbrach. Neben Waren verschiedenster Art wurden in Kriegszeiten sogar ganze Heere samt Kanonen befördert. Ihren Höhepunkt erreichte die Innschifffahrt im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Lange Zeit wurde der Fluss mit Holzschiffen befahren, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen auch Dampfschiffe zum Einsatz. Nach und nach verdrängte die Eisenbahn den Schiffsverkehr, der Bau des ersten Inn-Kraftwerkes bedeutete schließlich das endgültige Aus.
Quellenangabe: Forcher, Michael: Die Geschichte der Stadt Innsbruck. Mit einem Beitrag von Gretl Köfler über die Jahrzehnte seit 1945. Innsbruck; Wien: Haymon 2008.
Gritsch, Helmut: Schiffahrt auf Etsch und Inn. In: Lindgren, Uta: Alpenübergänge vor 1850. Landkarten – Straßen – Verkehr. Symposium am 14. und 15. Februar 1986 in München. Stuttgart: Steiner 1987 (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; Beihefte, 83), S. 47-63.
Vogel, Dieter (Hrsg.): Der Inn. Landschaften und Städte. Unter Mitarbeit von Hans Heyn. Vilsbiburg: Kiebitz 2001.
Verfasser/in: Iris Kathan und Christiane Oberthanner
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