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Hofkirche (Innsbruck)
Die Hofkirche zum heiligen Kreuz, die das Grabmal Kaiser Maximilians I. beherbergt, zählt neben dem Goldenen Dachl zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Innsbrucks.
Die dreischiffige Hallenkirche wurde von 1553 bis 1563 unter Kaiser Ferdinand I. nach Plänen des Trientiner Baumeisters Andrea Crivelli errichtet. Mit der Ausführung wurden Niclas Türing d. J. und nach dessen Tod der Steinmetzmeister Marx della Bolla betraut. Der Renaissancebau mit vielen gotischen Elementen und teils romanisierenden Anklängen verweist auf den für Innsbruck so typischen Mischstil.
Die Hofkirche beherbergt eines der bedeutendsten Zeugnisse abendländischer Kunst, das Grabdenkmal Kaiser Maximilians I. 1502 wurde der Hofmaler Gilg Sesselschreiber von Kaiser Maximilian mit den Vorarbeiten zum Grabmal beauftragt, 1584 wurde es unter Erzherzog Ferdinand II. vollendet. Das Grabmal umfasst einen marmornen Kenotaph mit der Figur des knienden Kaisers und vier Tugendallegorien, 28 überlebensgroße Bronzestatuen von Vorfahren, Verwandten und politischen Vorbildern Maximilians sowie 24 Statuetten von Heiligen des Hauses Habsburg, die sich auf der Orgelempore befinden. Mit den Arbeiten am Grabdenkmal waren viele berühmte Künstler der damaligen Zeit befasst, unter ihnen Hieronymus Longhi, die Maler Jörg Kölderer, Ulrich Tiefenbrunn, Christian Amberger sowie Albrecht Dürer, die Bildhauer Alexander Colin, Veit Stoß, Hans Leinberger und Leonhart Magt sowie die Gießer Gilg Sesselschreiber, Peter Vischer, Stephan Godl und Peter und Gregor Löffler. Aufgrund der schwarzen Bronzestatuen wird die Hofkirche auch „Schwarzmander-Kirche“ genannt.
Die Kirche vereint in ihrem Innern viele weitere Sehenswürdigkeiten wie die Renaissanceorgel von Jörg Ebert, den Fürstenchor von Hans Waldner und Konrad Gottlieb, den Hochaltar aus dem Jahre 1755 nach einem Entwurf des Wiener Hofarchitekten Nicolaus Pacassi sowie das Grabdenkmal für den 1810 in Mantua erschossenen Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer.
Über Stufen gelangt man in die Silberne Kapelle, die ihren Namen den Altar-Silberreliefs von Anton Ort verdankt. Erzherzog Ferdinand II. beauftragte seinen Hofbaumeister Hans Lucchese mit dem Bau der Grabkapelle für sich und seine Gemahlin Philippine Welser.
Quellenangabe: Felmayer, Johanna et. al. (Bearb.): Die Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. Die Hofbauten. Bearbeitet von Johanna Felmayer, Karl (†) und Ricarda Oettinger, Elisabeth Schleicher sowie Herta Arnold-Öttl und Monika Frenzel. Wien: Schroll & Co 1986 (Österreichische Kunsttopographie, 47).
Forcher, Michael: Die Geschichte der Stadt Innsbruck. Mit einem Beitrag von Gretl Köfler über die Jahrzehnte seit 1945. Innsbruck; Wien: Haymon 2008.
Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Innsbruck: StudienVerlag 2005.
Stadtführer. Innsbruck. Hall in Tirol. 3. Aufl. Rum/Innsbruck: Kompass 2000.
Verfasser/in: Christiane Oberthanner
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