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Martinswand und Maximiliangrotte
Die Martinswand, die mit ihren schroffen Steilhängen viele Tirolreisende beeindruckt, ist auch durch das sagenumwobene Jagderlebnis Kaiser Maximilians bekannt.
Nordwestlich von Innsbruck befindet sich auf der linken Inntalseite die ca. 1115 Meter hohe, zum Hechenberg gehörende Martinswand. Die steil abfallende Felswand ist schon in den ältesten Tirolkarten eingezeichnet zu finden. Sie markiert die landschaftliche Grenze zwischen dem Tiroler Ober- und Unterinntal.
Seit 1912 durchquert die Mittenwaldbahn auf ihrer Strecke von Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen den 1810 Meter langen Martinswandtunnel. Zudem gilt das Naturdenkmal seit einigen Jahren als beliebtes und häufig besuchtes Klettergelände; der Kaiser-Max-Klettersteig in der Martinswand ist der technisch schwierigste Klettersteig der Alpen.
Mitten in der Felswand, auf ungefähr 800 Meter Seehöhe, liegt die Maximiliansgrotte, auch Kaiser-Max-Grotte genannt. Sie ist wohl eine der bekanntesten Naturhöhlen Tirols. Das sich in der Höhle befindende Kreuz aus dem 16. Jahrhundert erinnert an die sagenumwobene Rettung des Kaisers, der sich bei der Gämsenjagd verirrt haben soll.
Im Jahre 1936 wurde am Fuß der Wand an der Bundesstraße zwischen Innsbruck und Zirl ein Gedenkstein mit folgender Inschrift errichtet:
Wanderer
Blicke empor in die Martinswand
Wo Kaiser Max am Rand
Seines Grabes stand. 1484
Quellenangabe: Forcher, Michael: Die Geschichte der Stadt Innsbruck. Mit einem Beitrag von Gretl Köfler über die Jahrzehnte seit 1945. Innsbruck; Wien: Haymon 2008.
Kuntscher, Herbert: Höhlen, Bergwerke, Heilquellen. Bildwanderbuch. Bd. 1: Tirol und Vorarlberg. Berwang: Steiger 1986.
Pinzer, Beatrix und Egon: Burgen, Schlösser, Ruinen in Nord- und Osttirol. Innsbruck: Löwenzahn 1996.
Verfasser/in: Christiane Oberthanner
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