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Tiroler Landestheater (Innsbruck)
Bereits im 17. Jahrhundert besaß Innsbruck ein Opernhaus, das somit zu den ersten im deutschsprachigen Raum zählt.
1653 ließ Erzherzog Ferdinand Karl gegenüber der Hofburg ein neues Opernhaus nach venezianischem Vorbild errichten. Beauftragt wurde der Hofbaumeister Christoph Gumpp, der schon das „Comediehaus“ am Rennplatz, wo das heutige Congress steht, erbaut hatte. Schon ein Jahr später konnte das Haus mit Pietro Antonio Cestis Oper La Cleopatra eröffnet werden. Anlässlich des Besuchs von Königin Christine von Schweden im Jahr 1655 wurde Cestis Prunkoper L’Argia aufgeführt. 1765 fand in Innsbruck die Hochzeit des Kaisersohns Leopold mit der spanischen Prinzessin Maria Ludovica statt – bereits ein Jahr zuvor war mit der Renovierung des baufälligen Theaters begonnen worden. Die Hochzeitsfeierlichkeiten nahmen ein tragisches Ende, als nach dem Besuch einer Theatervorstellung am 18. August Kaiser Franz unerwartet verstarb. Trotz gründlicher Renovierung im Jahr 1815 wurde das „k. k. Hof- und Nationaltheater“ 1844 abgerissen und in den zwei kommenden Jahren unter dem italienischen Architekten Giuseppe Segusini in klassizistischem Stil neu erbaut. In den Jahren 1961–67 erlebte das Haus, das sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs „Tiroler Landestheater“ nennt, eine völlige Modernisierung des Innenraums, 2002–04 wurde es neuerlich saniert sowie um eine Probebühne erweitert.
Quellenangabe: Forcher, Michael: Die Geschichte der Stadt Innsbruck. Mit einem Beitrag von Gretl Köfler über die Jahrzehnte seit 1945. Innsbruck; Wien: Haymon 2008.
Frenzel, Monika: Innsbruck. Der Stadtführer. Innsbruck; Wien: Tyrolia 2008.
Hölbing, Franz (Red.): Theater in Innsbruck. Überblick über drei Jahrhunderte. Festschrift, hrsg. vom Theaterausschuß des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck. Innsbruck: Tyrolia 1967.
Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Innsbruck: StudienVerlag 2005.
Verfasser/in: Christiane Oberthanner
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