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Fulpmes
Das Dorf Fulpmes ist auf dem Schuttkegel des Schlickerbaches im Stubaital gelegen. Erstmals genannt wurde Fulpmes („Vultmeis“) 1286/88. In der Schlick betrieb man seit dem 14. Jahrhundert Bergbau nach Eisen und Gold. Zeitgleich entwickelte sich auch das Schmiedegewerbe in Fulpmes. Im 16. Jahrhundert begann der Bergbau zu versiegen, das Schmiedehandwerk erfuhr einen Aufschwung. Seit dem 17. Jahrhundert bezog man das Eisen aus Kärnten. Die Erzeugnisse der Schmiedewerkstätten wurden nicht nur in Tirol, sondern auch in Deutschland und der Schweiz vertrieben, seit dem 18. Jahrhundert, dank Handelskompanien, die sich bildeten, auch in England, Frankreich und Russland. Das blühende Gewerbe erlebte Mitte des 19. Jahrhundert durch Veränderungen der Industrielandschaft einen Einbruch. 1859 wanderte deshalb eine Gruppe von Stubaiern nach Brasilien (Espirito Santo) aus. Neben der Kleineisenindustrie, für die der Ort bekannt ist, ist auch der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle der Gemeinde. 1904 wurde die Stubaitalbahn eröffnet, die in Fulpmes ihre Endstation hat. Auch das Stubaier Bauerntheater hat in Fulpmes seinen Sitz. Es wurde 1903 von Ludwig Hupfauf und Hans Klingenschmid gegründet.
Quellenangabe: Petzold, Paul Erich: Fulpmes, Stubaital (Tirol) und Umgebung. Hrsg. v. Franz Somavilla. Innsbruck 1931.
Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Innsbruck: StudienVerlag 2005.
Verfasser/in: Iris Kathan
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