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Bergisel
Der Bergisel ist ein 746 m hoher Hügel im Stadtteil Wilten. Ursprünglich bezeichnete man als Bergisel das gesamte Gebiet zwischen Sillschlucht und Mentlberg. Bedeutung erlangte die landschaftliche Erhebung im Süden der Stadt durch die Aufstände der Tiroler gegen die französisch-bayrische Fremdherrschaft 1809 und durch jene drei Bergiselschlachten, die zum Abzug der feindlichen Truppen führten, wenn auch nur für sehr kurze Zeit. 1836 richtete man am Bergisel eine Volksbelustigungsstätte ein, ausgestattet unter anderem mit Schießständen, Kegelbahn, Schaukel und Schank. Zwei Jahre später übergab das Stift Wilten das in seinem Besitz stehende Gelände dem österreichischen Kaiserjägerregiment: Eine Gendenkstätte entstand. 1893 wurde das bronzene Andreas-Hofer-Denkmal enthüllt. Es wurde nach einem Modell des aus dem Vinschgau stammenden Künstlers Heinrich Natter gegossen. Die Statue wurde 1962 von italienischen Neofaschisten gesprengt und musste neu errichtet werden. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand an den Hängen des Bergisels ein Villenviertel. 1964 wurde anlässlich der Olympischen Winterspiele eine große Sprungschanze am Bergisel errichtet. 2002 wurde eine nach Plänen der Architektin Zaha Hadid neue Schanze eröffnet. 2011 soll ein neues Museum am Bergisel eröffnet werden. In diesem Museum wird künftig auch das Rundgemälde zu besichtigen sein. Der Bergisel ist von der Brennerbahn und der Brennerautobahn untertunnelt.
Quellenangabe: Felmayer, Johanna (Bearb.): Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. Außerhalb der Altstadt. Bearbeitet von Johanna Felmayer. Beiträge von Hans Gschnitzer und Magdalena Hörmann. Die Ur- und Frühgeschichte Innsbrucks von Hannsjörg Ubl. Wien: Schroll & Co 1981 (Österreichische Kunsttopographie, 45).
Fischnaler, Konrad: Innsbrucker Chronik. Mit Bildschmuck nach alten Originalen und Rekonstruktions-Zeichnungen. Innsbruck: Vereinsbuchhandlung 1929.
Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Innsbruck: StudienVerlag 2005.
Verfasser/in: Iris Kathan
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