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Maria-Theresien-Straße (Innsbruck)
Im Jahr 1281 wurde Innsbruck um die sogenannte „Vorstadt“ oder „Neustadt“ erweitert. Dabei handelte es sich um das Gebiet südlich der Altstadt, das Graf Meinhard II. von Tirol vom Stift Wilten erworben hatte. Die einstige Innere Vorstadt reichte vom Vorstadt- oder Spitalstor, das die Herzog-Friedrich-Straße abschloss, bis zur heutigen Meraner Straße, wo seit Ende des 14. Jahrhunderts das Georgentor stand. Nach 1517 verlegte man die Grenze zu Wilten bis kurz vor die Triumphpforte; diesen Teil bis zum Georgentor nannte man Äußere Vorstadt. Erst im Jahr 1873 wurde die Straße nach Kaiserin Maria Theresia benannt.
Bis ins 17. Jahrhundert war die Maria-Theresien-Straße nur gering verbaut. Nach einem Großbrand in der Äußeren Vorstadt am Palmsonntag 1620 mussten alle noch bestehenden Holzhäuser abgerissen werden. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde dieser Teil der Straße nach und nach mit barocken Palästen gesäumt. Die Häuserzeilen schlossen sich erst im Lauf des 17. und 18. Jahrhunderts, die Wohnviertel westlich und östlich der Maria-Theresien-Straße entstanden nach 1840. Die Eingänge in die Meraner wie auch in die Anichstraße wurden 1869 bzw. 1877 durch den Abbruch zweier Häuser geschaffen. Bevor sich in der Straße ab dem 19. Jahrhundert vorwiegend das Bürgertum niederließ, wohnten hier viele Adelige und hohe Beamte.
Geht man, beginnend am südlichen Straßenende, Richtung Altstadt, fallen folgende Gebäude besonders auf: Die östliche Häuserfront der Maria-Theresien-Straße wird durch barocke Bauten wie das Palais Sarnthein (Nr. 57) gegenüber der Triumphpforte, das Palais Fugger-Taxis (Nr. 45) und das Alte Landhaus (Nr. 43) bestimmt, auf der westlichen Seite beeindrucken das Servitenkloster mit Kirche (Nr. 42) und das Palais Trapp (Nr. 38).
Verfasser/in: Christiane Oberthanner
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