Am 30.12.1819 wird Heinrich Theodor Fontane als ältester Sohn des Ehepaares Louis Henri und Emilie Fontane, beide haben französisch-hugenottische Wurzeln, in Neuruppin (Mark Brandenburg) geboren. Wie schon der Vater erlernt Fontane den Beruf des Apothekers, den er bis 1849 ausübt. Früh schon beginnt er zu schreiben, 1839 wird seine erste Novelle, Geschwisterliebe, veröffentlicht. 1843 führt ihn der Schriftsteller Bernhard von Lepel in den literarischen Verein Tunnel über der Spree ein, der von 1827 bis 1848 bestand und mit seinen 214 Mitgliedern das literarische Leben Berlins mitgestaltete. Während seines Militärjahrs reist Fontane das erste Mal nach England.
1845 übersiedelt Fontane nach Berlin, wo er in der Polnischen Apotheke von Dr. Julius Eduard Schacht zu arbeiten beginnt. Er verlobt sich mit Emilie Rouanet-Kummer, der er schon 1835 das erste Mal begegnet war. 1847 erhält er die Approbation als „Apotheker erster Klasse“. Im Zuge der Märzrevolution in Berlin beteiligt Fontane sich 1848 an den so genannten Barrikadenkämpfen. Er veröffentlicht vier Texte in der Berliner Zeitungs-Halle, dem Publikationsorgan des Centralausschusses der Demokraten Deutschlands.
Am 30. September 1849 beschließt Fontane den Apothekerberuf ganz aufzugeben, um als freier Schriftsteller tätig zu sein. Politische Texte sowie sein erstes Buch, Männer und Helden, entstehen. 1850 beginnt Fontane im Literarischen Kabinett zu arbeiten, endlich fühlt er sich finanziell in der Lage, eine Familie zu gründen. Er heiratet Emilie Rouanet-Kummer, das Paar bezieht eine gemeinsame Wohnung in Berlin. Fontane verliert seinen Posten schnell, kann aber 1851 erneut für die Centralstelle für Preßangelegenheiten zu arbeiten beginnen. Aufenthalte in London (1852 und 1855–1859), wo er als Korrespondent arbeitet, prägen diese Zeit.
1860 tritt Fontane in die Redaktion der konservativ-reaktionären, pietistisch orientierten Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung ein, bei der er zehn Jahre bleiben wird. Nachdem er und seine Frau drei von vier Kindern verloren haben, kommt ihre Tochter Martha (Mete) als fünftes Kind auf die Welt, sie ist die einzige Tochter des Paares. Vier Jahre später wird das letzte Kind, Friedrich, geboren. Fontane unternimmt Reisen nach Dänemark und Schleswig-Holstein, schreibt über den Krieg. 1870 kommt es zum Bruch mit der Kreuzzeitung, Fontane schreibt nun als Theaterkritiker. Er reist nach Frankreich, um im Deutsch-Französischen Krieg den Kriegsschauplatz Paris zu besichtigen. Dort wird er als preußischer Spion verdächtigt, verhaftet, nach einer Intervention Bismarcks aber nach zwei Monaten wieder freigelassen und kehrt nach Berlin zurück. Er gibt die journalistische Arbeit auf. Zahlreiche Texte entstehen. 1892 erkrankt er an einer schweren Gehirnanämie. Fontane vollendet die Effie Briest, zwei weitere Romane sowie eine autobiographische Schrift entstehen, ehe er am 20. September 1898 in Berlin stirbt.

Fontane hat nicht nur ein umfangreiches literarisches Werk hinterlassen, er schrieb auch zahlreiche journalistische Texte und übersetzte 1842 Shakespeares Hamlet. Berühmt wurde er durch seine Balladen und seine großen Gesellschaftsromane, von denen ein Großteil erst nach seinem 60. Lebensjahr entstand. Er gilt als bedeutender Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland.