Arthur Schnitzler, Arzt und Schriftsteller, wird 1862 in Wien geboren. Sein Vater Johann Schnitzler ist ein angesehener Kehlkopfspezialist und Leiter der Allgemeinen Poliklinik in Wien, seine Mutter Louise kommt aus einer wohlhabenden und angesehenen Wiener Familie. Arthur Schnitzler besucht das Akademische Gymnasium in Wien, studiert Medizin und promoviert 1885. Er ist innerlich zerrissen zwischen der vorgesehenen medizinischen Karriere und dem Bedürfnis künstlerisch tätig zu sein. In der Medizin interessieren ihn die Geistes- und Nervenkrankheiten, er beschäftigt sich mit Hypnose und Suggestion. Wie Sigmund Freud erkennt auch er in sozialen Bedingungen die Ursache seelischer Störungen. 1885 schließt er Bekanntschaft mit Sigmund Freud, den er aber erst im Alter persönlich näher kennen lernen wird. Von 1886–1893 arbeitet er als Assistenzarzt an verschiedenen Spitälern Wiens, zuletzt an der Allgemeinen Poliklinik als Assistent des Vaters. 1890 gerät Schnitzler in das Umfeld jenes Literatenkreises, der sich im Café Griensteidl um Hermann Bahr bildet und als „Jung Wien“ bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang lernt Schnitzler Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten und Richard Beer-Hofmann kennen. Nach dem Tod seines Vaters eröffnet er 1893 eine eigene Praxis, nicht zuletzt, um sich mehr dem Schreiben widmen zu können. Mit dem Stück Liebelei (1895) gelingt Schnitzler endgültig der literarische Durchbruch. 1901 wird ihm infolge des Skandals um Leutnant GustlReigens in Berlin kommt es 1921 zu einem Prozess gegen ihn wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“, woraufhin der Dichter die Aufführungserlaubnis des Stückes zurückzieht. Im gleichen Jahr kommt es zur Scheidung zwischen ihm und seiner Frau Olga. Von da an lebt er zunehmend zurückgezogen und allein mit seinen Kindern Heinrich und Lili. 1928 wählt seine achtzehnjährige Tochter Lili in Venedig den Freitod. Schnitzler, der den frühen und gewaltsamen Tod seiner Tochter nie verwinden kann, stirbt 1931 in Folge einer Gehirnblutung.