Peter Rosegger wird 1843 als ältester Sohn einer Bergbauernfamilie in der Steiermark geboren. Bei einem pensionierten Lehrer lernt er lesen und schreiben und bildet sich autodidaktisch weiter. Von 1860 bis 1863 absolviert er eine Lehre bei einem Wanderschneider, kommt dabei von Hof zu Hof und hat Gelegenheit Land und Leute kennenzulernen. Rosegger möchte der materiellen und geistigen Enge seiner Herkunftswelt entkommen. Adalbert Svoboda, Redakteur der Grazer Tagespost, wird auf Rosegger aufmerksam, als dieser ihm 1864 einige Gedichte schickt. In einem Artikel berichtet der Redakteur über das junge Talent aus ärmlichen Verhältnissen, schnell finden sich Förderer ein. Rosegger beginnt eine Buchhandelslehre in Laibach, die er jedoch bald abbricht. 1865–69 besucht er die Akademie für Handel und Industrie in Graz. 1868 sind die Eltern Roseggers gezwungen ihren Hof zu verkaufen. Rosegger trifft dieser Verlust des Kindheitsortes schwer. Der Verleger Adalbert Stifters, Gustav Heckenast, bringt von 1871 bis zu seinem Tod 1878 Roseggers Bücher heraus. Stipendien ermöglichen dem jungen Autor 1870 und 1872 Reisen nach Deutschland, in die Niederlande, in die Schweiz und nach Italien. 1872 lernt Rosegger bei Alpl die Grazerin Anna Pichler kennen als diese zum Geburtshaus ihres Lieblingsschriftstellers pilgert. Er heiratet sie 1873. Anna Pichler stirbt nur zwei Jahre später nach der Geburt ihres zweiten Kindes im Kindbett. 1876 gründet Rosegger die Monatszeitschrift Heimgarten, die zum Publikationsorgan seiner Texte wird und die er bis 1910 leitet. Nach ersten finanziellen Erfolgen lässt sich Rosegger 1877 in seiner Heimatgemeinde Krieglach ein Haus nach eigenen Entwürfen bauen, in dem er mit seiner Familie von nun an die Sommermonate verbringt. Seit 1878 unternimmt er jährlich Vorlesereisen. 1879 heiratet er Anna Knaur, mit der er drei weitere Kinder bekommt. Seit 1893 erscheinen Roseggers Schriften im deutschnational und antimodernistisch ausgerichteten Staackmann-Verlag. Gegen Ende seines Lebens erfährt Rosegger zahlreiche Würdigungen: Er erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg (1903), wird zum Ehrenmitglied der „Royal Society of Literature“ in London ernannt (1907), erhält den Ehrendoktor der Universität Wien (1913) und die Ehrendoktorwürde in Graz (1917). 1913 wird er als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Rosegger stirbt 1918 in Krieglach. In der NS-Zeit gehörte Rosegger zu den gefeierten und von der Propaganda vereinnahmten Autoren. 1938 und 1943 fanden große Rosegger-Gedenkfeiern in der Steiermark statt.