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Riesenrundgemälde (Innsbruck)
Das Riesenrundgemälde, eine Panoramadarstellung der Schlacht am Bergisel 1809, gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Innsbrucks.
Das Innsbrucker Riesenrundgemälde ist in den Jahren 1895/1896 unter der Leitung des Münchner Malers Michael Zeno Diemer und des Tirolers Franz Burger entstanden und wurde 1896 anlässlich der Landesausstellung und des „Schützenfestes zum 100-Jahr-Jubiläum der Weihe Tirols an das Herz Jesu“ feierlich eröffnet. Auf ungefähr 1000 m² Leinwand ist die Schlacht am Bergisel vom 13. August 1809 dargestellt, im Hintergrund der Blick auf Wilten und Innsbruck.
Das Gemälde hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich befand es sich in einer Holzrotunde in der Nähe des Messegeländes im Saggen (Falkstraße). Die Holzrotunde brannte 1906 ab, zu dieser Zeit befand sich das Gemälde selbst bei der „Royal Austrian Exibition“ in London. Josef Leitgeb beschreibt dieses Spektakel in seinem Roman Das unversehrte Jahr. Nach dem Bau der Hungerburgbahn 1906 kam es 1907 in ein eigens dafür gebautes Gebäude an der Talstation der Hungerburgbahn. 1917 befand sich das Gemälde im Wiener Prater, wo es bei einer propagandistischen Kriegsausstellung präsentiert wurde. Das Gebäude, das unterdessen auch als Garage und Viehstall gedient hatte, wurde 1924 wieder eröffnet, 1925 kam eine Gastwirtschaft hinzu. Erst 1974 wurde das Rundgemälde unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2011 befindet sich die Darstellung im neu errichteten TIROL PANORAMA am Bergisel überstellt.
Das Rundgemälde ist vor allem auch durch die Panoramadarstellung kunsthistorisch von Bedeutung. Weltweit existieren nur mehr wenige dieser im ausgehenden 19. Jahrhundert so beliebten klassischen Panoramen. Der Besucher betrachtet von einer Plattform aus das Rundgemälde, das durch indirektes Tageslicht beleuchtet wird. Die dahinter liegende Konstruktion ist dabei verdeckt. Eine künstliche Landschaft, die vor dem Gemälde aufgebaut ist, steigert den Eindruck der Authentizität, der durch die perspektivische Darstellung hervorgerufen wird
Quellenangabe: Felmayer, Johanna (Bearb.): Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. Außerhalb der Altstadt. Bearbeitet von Johanna Felmayer. Beiträge von Hans Gschnitzer und Magdalena Hörmann. Die Ur- und Frühgeschichte Innsbrucks von Hannsjörg Ubl. Wien: Schroll & Co 1981 (Österreichische Kunsttopographie, 45).
Pfeiffer, Kerstin: Franz Burger. Leben und Werk. Exkurs über das Innsbrucker Rundgemälde „Die Schlacht am Berg Isel, 13. Aug. 1809“. Dissertation. Innsbruck: 1987.
http://www.innweb.at/weblab/archiv/rund.htm
http://www.riesenrundgemaelde.at/d/platform.htm
Verfasser/in: Iris Kathan
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