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Maria DomanigGeb. 26.12.1884 in Wien; gest. 25.11.1941 in Salzburg.
Älteste Tochter von
Karl Domanig
, geb. in Kritzendorf bei Wien, dort Volks- und Bürgerschule. Autodidaktin in Latein, Stenographie, aber auch in Nähen und Schneidern, da die schwache Gesundheit der Mutter eine weitere Ausbildung verhinderte. Studierte Bildungsbücher, unterstütze den Vater und den Wiener "Gralsbund" bei deren schriftlichen Arbeiten.
Eine Lungenkrankheit machte einen fast dreijährigen Kuraufenthalt in Meran notwendig. Dort entstand der Plan für das "Sonnenland", eine Zeitschrift für Mädchen, um deren Bildung zu fördern. Seit 1912 war sie Schriftleiterin dieser Zeitschrift, einem "gediegen-vornehmen" Zweiwochenblatt.
Maria Domanig lebte nach dem Tod von Vater und Mutter zunächst in Brixen, dann in Innsbruck, im "Marienheim" für studierende Mädchen. Dort wurde sie für ihre Leserinnen, die sie auch zahlreich besuchten, zur "Sonnenland-Mutter". Ohne eigentliche Organisation entwickelte sich rasch eine große "Sonnenland"-Gemeinde. Die Zahl der Mitarbeiter am "Sonnenland" wuchs über die Zeit stark an.
Das letzte "Sonnenland"-Heft erschien im September 1939, dann mußte Maria Domanig die Zeitschrift einstellen. Gesundheitlich stark angegriffen und mittellos (alle ihre Einkünfte hatte sie für das "Sonnenland" verwendet) verbrachte sie ihre letzten Jahre bei ihrer Schwester Luise in Salzburg. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Friedhof von St. Peter bei Salzburg.
Maria Domanig hinterließ 28 Bände ihrer Zeitschrift, fast ebenso viele Bändchen ihres Kalenders, sie war Herausgeberin der "Sonnenland-Bücherei", sowie der Anthologie katholischer Erzähler(1902). Zudem gingen aus der "Sonnenland-Bewegung" eine Reihe von Schriftstellerinnen hervor, u.a. Anna Maria Achenrainer, R. Gassner, Gertrud Haffner-Theiner, Maria Mumelter-Thurmair, Maria Waldhart.
- Aus dem Tagewerk eines Arztes. Cöln: St. Josef-Bücherbruderschaft 1913, 48 S. (Info)
- (Hg.) Heilandsworte. Gesammelt aus den Evangelien. Innsbruck: Tyrolia 1915, 183 S. (Info)
- (Hg.) Tabernakelwacht. Eucharistische Erzählungen. Regensburg, Rom: Pustet 1915, 144 S.
- (Hg.) Große Liebe: Von stillem Frauenheldentum. Erzählungen aus d. Kriegszeit. Regensburg: Habbel 1915, 159 S.
- Die Jungfrau Maria. Ein Marienleben. Zur Lesung und Betrachtung im Maimonat. Innsbruck: Rauch 1917, 112 S.
- Im Rosengarten Unserer Lieben Frau. Innsbruck: Rauch 1919, 61 S.
- (Hg.) Im Sonnenland. Ein Mädchen-Jahrbuch. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1919, 206 S.
- Mutter und Ich. Drei Erzählungen. Innsbruck: Tyrolia [1920] (Sonnenland-Bücherei 3)
- (Hg.) Karl Domanig. Von seiner Persönlichkeit und aus seinem Schaffen. Innsbruck: Tyrolia 1925, 234 S. (Info)
- (Hg.) Unser Heim in der Sonne. Ein Buch der Freude und der Liebe. Abb. von Hans Volkert. Innsbruck: Tyrolia 1925, 155 S.
- Jungfräuliches Leben. Buchschmuck von Maria Bucek. Innsbruck: Rauch 1927, 87 S.
- Kraft aus der Stille. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1931, 118 S.
- (Hg.) Frauendichtung der Zeit. 2 Bände. Innsbruck: Tyrolia 1932 (Kleine Sonnenlandbücherei, Nr. 14-15), 101 S. (Info)
- Aus blühenden Gärten. Gedichte. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1933, 74 S.
- Du ... . Briefe an ein Mädchen. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1935, 111 S.
- Der Rosenkranz. Kurze Gedanken. Innsbruck, Leipzig: Rauch 1937, 44 S.
- Sonne im Herzen; Die Königsgabe. In: Im Sonnenland. Ein Mädchen-Jahrbuch. Hg. Domanig, Maria. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1919, S. 3-6; 194-197
- Meine Mutter. In: Tiroler Novellen der Gegenwart. Hg. Anton Dörrer. Leipzig: Reclam 1920, S. 39-47
Sekundärliteratur (Auswahl)
- Herbert, M.: Maria Domanig. In: Wochenschrift für katholische Lehrerinnen. Jg./Nr. 36, 1926
- In: Hutschenreiter, Ernst: Standesbuch österreichischer Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Wien: Augartenverlag Stephan Szabo [1937] , S. 28
- Maria Domanig. In: Die Toten des "Schlern" 1938-1946. In: Der Schlern. Jg./Nr. 6, 1947, S. 185
- In: Kleines Österreichisches Literaturlexikon. Hg. H. Giebisch, L. Pichler, K. Vancsa. Wien: Hollinek 1948 (Österreichische Heimat 8), S. 72
- Mühlgrabner, Maria: Maria Domanig zum Gedenken. In: Dolomiten. Jg./Nr. 271, 1950, S. 3
- Sonnleitner, M.: Maria Domanig, die "Sonnenland-Mutter". In: Licht des Lebens. m. Bild. Wien Jg./Nr. 7, 1952, S. 8-9
- Achenrainer, A. M.: Maria Domanig. In: Dolomiten. 01.09.1955, S. 5
- In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950. Hg. Österr. Akademie der Wissenschaften; Leo Santifaller. I. Band. Graz, Köln: Hermann Böhlaus Nachf. 1957, S. 193
- Frühes Frauenschrifttum in Tirol. In: Wort im Gebirge. Jg./Nr. X, 1962, S. 140
- In: Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Hg. Hans Giebisch, Gustav Gugitz. Wien: Hollinek 1964, S. 64
- Erinnerung an Maria Domanig. In: Lehrer-Zeitung. Zeitschrift für Erziehung und Unterricht. Meran: Medus Jg./Nr. 12, 1965, S. 1-4
- Maria Domanig. In: Anna Maria Achenrainer: Frauenbildnisse aus Tirol. Innsbruck: Wagner 1965 (Heimatreihe des Innsbrucker Turmbundes ; Bd. 2), S. 167-178
- Tiroler Frauen setzten Maßstäbe in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Maria Domanig. In: ECHO. Tirols erste Nachrichtenillustrierte. M. Abb. Jg./Nr. 25, 2000, S. 84ff
- In: Anita Moser: "Man erzählt von Bildern von Frauen ...". In: Frauen in Tirol. Innsbruck: Studienverlag 2003, S. 93-97
- In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Begr. von Wilhelm Kosch. 2004 (Band VI), S. 420
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