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Karl Kelle Riedl(Eigentl. Karl Riedl) Geb. 22.04.1927 in Innsbruck; gest. 10.10.1993 in München.
Geboren als Karl Riedl (Mutter Johanna Riedl, geborene Kern, Vater Karl Riedl, Kondukteur in Innsbruck). Besuchte 1943/44 die Schauspielschule in Hannover unter Rudolf Gustav Sellner und legte im März 1944 vor der Reichstheaterkammer Hannover die Eignungsprüfung für die Kunstgattung Schauspiel ab. Nach dem Krieg in Innsbruck Tätigkeit als Journalist für verschiedene österreichische Tageszeitungen, 1951 zusammen mit René Oetzbrugger Herausgeber der Wochenzeitschrift „Innsbrucker Freie Presse“. 1958 machte er die Reifeprüfung für den Bühnenberuf, Kunstgattung Schauspiel in Wien und leitete von 1959-1963 das „Theater in der Josefsgasse“. Erhielt den Schauspielpreis der Stadt Wien und den Österreichischen Literaturpreis für Novellistik. 1963 übersiedelte Kelle Riedl nach München, wo er als Regisseur und Schauspieler im Theater 44 arbeitete, 1966-1967 das Moderne Theater betrieb und 1968 das "Off-Off Theater" begründete, das er mit seiner Frau Maddalena Kerrh führte. Seit 1978 betrieb er die mobile Theaterwerkstatt „Ensemble Kelle Riedl“. 1986 war er Mitbegründer der „Krick-Krack Theaterwerkstatt Sylvia Schopf“. Bis zu seinem Tod war er als Schauspieler und Regisseur mit Sylvia Schopf zusammen auf Tour. Kelle Riedl war viele Jahre lang als Schauspiellehrer tätig und wirkt an vielen Film- und Fernsehproduktionen mit (u.a. „Matthias Kneissl“, 1970; „Eugen Onegin“, 1972; „1+1=3“, 1979; „Flucht nach vorn“, 1983; „Rauhnacht“, 1984). In seinem Todesjahr inszenierte er sein Stück „Eckermann“ (II), das im Frühjahr 1994 von seinem Ensemble in München uraufgeführt wurde.
- Die stummen Tage. Novellen. Innsbruck: Inn-Verlag 1948
- Das Geständis des Iskariot. 1955
- Die Handtücher des Herrn Pilatus. 1955
- Peppi Pepperoni und wie man seine Suppe auslöffelt. Komödiantisches Renovierspektakel. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. UA: Off-Off Theater. München 1987
- Peppi dreht durch. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. UA: Off-Off Theater. München 1988
- Bla-bla-bla - und es geht weiter. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. UA: Off-Off Theater. München 1989
- Kralli und Lalli - ein Spiel wie Katz und Hund. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. UA: Theaterwerkstatt München. 09.1991
- Frau Populini und der Deckel auf dem Topf - wenn die Gedanken spazieren gehen. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. UA: Senckenbergmuseum Frankfurt. 02.1992
- Die Rückkehr der gefiederten Schlange. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. 1992
- Wo ist TaTaFiTi? - Der Weg in die Zukunft. [Gemeinsam mit] Sylvia Schopf. UA: Senckenbergmuseum Frankfurt. 09.1993
- Eckermann. UA: Ensemble Kelle Riedl. München 1994
- Ganz leise geht ein Gartentor. In: Salzburger Tagblatt. 20.04.1946
- Empor [Gedicht]. In: Stimme Tirols. 21.05.1947, S. 4
Sekundärliteratur (Auswahl)
- Karl Kelle Riedl. In: Lechner, Hermann: Das schöngeistige Schrifttum Tirols seit dem Kriege. In: Wort im Gebirge. Jg./Nr. II, 1949, S. 183-184
- In: Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Hg. Hans Giebisch, Gustav Gugitz. Wien: Hollinek 1964, S. 190
- In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Begr. von Wilhelm Kosch. 2016 (Bd. 26), S. 482
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