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Claus GattererVon Joachim Gatterer
(auch Klaus Gatterer; ab 1970 Prof. Claus Gatterer) Geb. 27.03.1924 in Sexten; gest. 28.06.1984 in Wien.
Kindheit und Jugend (1924-1945)
Gatterer wuchs in der Zwischenkriegszeit als ältestes von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in Sexten (Südtirol) auf. Die Erinnerungen der Eltern an die ehemalige Habsburgermonarchie und das eigene Erleben der faschistischen Italianisierungspolitik prägten seine Kindheits- und Jugendjahre nachhaltig. Die Erfahrungen aus dieser Zeit verarbeitete Gatterer später in zahlreichen Studien zur Geschichte Österreichs, Italiens und Südtirols wie auch literarisch in seinem 1969 erschienenen Roman Schöne Welt – böse Leut .
Gatterers schulische Laufbahn führte ihn nach Absolvierung der italienischsprachigen Grundschule in Sexten (1930–1935) an das bischöfliche Knabenseminar Vinzentinum in Brixen, als dessen Zögling er 1943 die staatliche Reifeprüfung ablegte. Im selben Jahr inskribierte Gatterer an der Universität Padua in das Studium der Geschichte und Philosophie (lettere e filosofia). Der Wahl des Studienorts war die Entscheidung der Familie vorausgegangen, im Zuge des deutsch-italienischen Umsiedlungsabkommens („Option“) 1939 nicht in das Deutsche Reich abzuwandern, sondern als italienische Staatsbürger den bäuerlichen Hof in Sexten weiter zu bewirtschaften (sogenannte „Dableiber“). Gatterer studierte daraufhin bis 1945 in Padua, schloss sein Studium nach Kriegsende allerdings nicht ab. Für seine umfassenden historischen und journalistischen Arbeiten der Folgejahre wurde ihm 1970 in Österreich der Berufstitel "Professor" verliehen.
Karriere als Zeitungsjournalist (1945-1967)
Mit Kriegsende 1945 begann der 21-jährige Gatterer in Bozen eine journalistische Laufbahn als Redakteur der Zeitungen Volksbote und Dolomiten. Parallel dazu arbeitete er als Presseattaché der neu gegründeten Südtiroler Volkspartei (SVP). Im August 1945 nahm Gatterer an den von Otto Molden initiierten Internationalen Hochschulwochen in Alpbach teil; 1946 war er Mitbegründer des Südtiroler Künstlerbundes.
1948 übersiedelte Gatterer nach Innsbruck, wo er bis 1953 als Redakteur der ÖVP-nahen Tiroler Nachrichten und als freier Korrespondent u. a. für den Münchner Merkur, die Salzburger Nachrichten und die Südtiroler Alpenpost arbeitete. 1953 wechselte Gatterer mit Unterstützung des Journalisten Gerd Bacher in die Redaktion der Salzburger Nachrichten, wo sich mit Bacher fortan eine jahrelange Zusammenarbeit entwickelte.
Nachdem Gatterer 1956 geheiratet und die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, vollzog er 1957 Bachers Wechsel in die Redaktion der Boulevardzeitung Bild-Telegraf mit und übersiedelte nach Wien; zeitgleich begann seine ständige Mitarbeit an der von Friedrich Torberg herausgegebenen Monatszeitschrift FORVM, für die er neben größeren Beiträgen kontinuierlich die Rubrik "Glossen zur Zeit" betreute (bis 1968).
1958 folgte Gatterer Bacher als stellvertretender Chefredakteur für kurze Zeit zur Tageszeitung Express. Von 1961 bis zu seinem freiwilligen Rückzug aus dem täglichen Printjournalismus 1967 war er Leiter des Ressorts für Außenpolitik der Tageszeitung Die Presse. Mitte der 1970er-Jahre kehrte Gatterer nochmals für wenige Monate zur festen Mitarbeit in Printmedien (Kurier und Profil) zurück.
Sowohl während als auch nach seines freiwilligen Ausscheidens aus dem Tagesjournalismus publizierte Gatterer immer wieder als Korrespondent, freier Mitarbeiter und Rezensent in österreichischen, bundesdeutschen und italienischen Zeitschriften, darunter Die Furche (Wien), Die Zeit (Hamburg), Die Zukunft (Wien) und Il Mondo (Rom). Weiters verfasste er Aufsätze und Essays für Fachzeitschriften und geschichtswissenschaftliche Sammelbände sowie regionale Publikationsorgane wie das Fenster, Föhn und Gaismair-Kalender (alle Innsbruck), skolast (Bozen) und den slowenisch-kärntnerischen Slovenski Vestnik (Klagenfurt).
Wirken als freier Schriftsteller und Übersetzer (1967-1972)
In den Jahren 1967 bis 1972 arbeitete Gatterer als freier Schriftsteller. 1967 erschien sein erstes Buch Unter seinem Galgen stand Österreich. Cesare Battisti. Portrait eines „Hochverräters“; 1968 folgte Gatterers historisches Hauptwerk Im Kampf gegen Rom. Bürger, Minderheiten und Autonomien in Italien, 1969 der autobiographische Roman Schöne Welt – böse Leut sowie 1972 der auf einer Radiosendung basierende Essayband Erbfeindschaft Italien-Österreich.
Parallel zu seiner schriftstellerischen Arbeit übersetzte Gatterer mehrere Werke italienischer Autoren ins Deutsche: Un anno sull‘Altipiano (Ein Jahr auf der Hochebene; 1968) und Marcia su Roma e dintorni (Marsch auf Rom und Umgebung; 1971) des sardischen Schriftstellers Emilio Lussu; weiters Angelo Tascas Credere, obbedire, combattere. Nascita e avvento del fascismo (Glauben, gehorchen, kämpfen. Aufstieg des Faschismus; 1969) und Teile von Giulio Girardis Marxismo e Cristianesimo (Marxismus und Christentum; 1968). Erste Kurzübersetzungen von Texten Milovan Djilas' und Ignazio Silones hatte Gatterer bereits ab 1962 für die Zeitschrift FORVM realisiert.
Wechsel von den Printmedien zu Radio und Fernsehen (1968-1984)
Kurz nach seinem Rückzug aus dem Printjournalismus eröffnete sich für Gatterer eine erste Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF). Ab 1968 verfasste er erste Texte für dessen Radioprogramme und wirkte dort von 1971 bis 1975 regelmäßig als Kommentator für Außenpolitik. 1969 erschien Gatterers erster von mehreren Dokumentarfilmen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, die er u. a. mit Albert Quendler und dem jungen Robert Dornhelm realisierte.
Unter der Generalintendanz Gerd Bachers wurde Gatterer 1972 schließlich ständiger Mitarbeiter des ORF. Ab 1974 leitete er für zehn Jahre das von ihm entwickelte und jungen Redakteuren (unter ihnen Peter Huemer, Kurt Langbein, Hans-Peter Martin und Elizabeth T. Spira) mitgestaltete Fernsehmagazin teleobjektiv. Das TV-Format prägte die österreichische Medienlandschaft der 1970er-Jahre durch fundierte Hintergrundberichterstattung und gezieltes Aufdecken von sozialen Missständen maßgeblich mit.
Öffentliche Kontroversen, die von der Sendung teleobjektiv ausgelöst worden waren, führten 1984 mit der 150. Sendung schließlich zur Einstellung der Sendereihe, aber auch zum persönlichen Bruch zwischen Gatterer und Gerd Bacher. Gatterer, der zu diesem Zeitpunkt bereits von einer schweren Krebserkrankung gezeichnet war, starb wenige Wochen nach Ausstrahlung der letzten Ausgabe im Juni 1984 in Wien. Auf persönlichen Wunsch wurde er in seiner Heimatgemeinde Sexten beigesetzt.
Rezeption
Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) vergibt im Gedenken an Leben und Werk von Claus Gatterer seit 1985 jährlich den „Prof. Claus Gatterer-Preis für sozial engagierten Journalismus“. 1991 veranstaltete die Südtiroler Michael-Gaismair-Gesellschaft das erste Symposium zu Leben und Werk Gatterers. Die Gemeinde Sexten verwahrt seit 1999 Gatterers Privatbibliothek und Nachlass in der nach Claus Gatterer benannten Gemeindebibliothek. 2005 veröffentlichte der Südtiroler Publizist Thomas Hanifle die erste Monographie zur journalistischen Karriere Claus Gatterers. Anlässlich des 30. Todestages wurde im Stadttheater Bruneck erstmals Gatterers filmisches Schaffen mit einer dreitägigen Filmretrospektive gewürdigt.
Weitere Informationen zu diesem Autor finden Sie im
Bibliothekskatalog
des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.
- Unter seinem Galgen stand Österreich. Cesare Battisti. Portrait eines "Hochverräters". m. Abb. Wien: Europa Verlag 1967 (Europäische Perspektiven), 135 S. (Info)
- Im Kampf gegen Rom. Bürger, Minderheiten und Autonomien in Italien. Wien: Europa Verlag 1968, 1478 S. (Info)
- Schöne Welt - böse Leut. Kindheit in Südtirol. Wien, München, Zürich: Molden 1969, 380 S. (Info)
- Erbfeindschaft Italien - Österreich. Wien: Europa Verlag 1972 (Europäische Perspektiven), 236 S. (Info)
- Über die Schwierigkeit, heute Südtiroler zu sein. Della difficoltà di essere Sudtirolese oggi. Rede anläßlich der Verleihung des Südtiroler Pressepreises, gehalten am 31. 1. 1981. Bozen: Kontaktkomitee für's andere Tirol 1981, 51 S.
- Aufsätze und Reden. Hg. Michael-Gaismair-Gesellschaft. Bozen: Edition Raetia 1991, 393 S. (Info)
- Gedichte. M. Abb. Brixen: Provinz-Verlag 2002, 134 S.
- Ein Einzelgänger, ein Dachs vielleicht – Tagebücher 1974–1984. Hg. Thomas Hanifle. Bozen: Edition Raetia 2011, 477 S.
- Knigge auch im Urlaub. Unorthodoxer Reiseführer durch Italien. In: Salzburger Nachrichten. 02.06.1956, S. 11-12
- Am Beispiel Triest. In: Südtirol, Versprechen und Wirklichkeit. Hg. Wolfgang Pfaundler. Wien: Frick 1958, S. 304-312
- Europa ist größer. Eine optimistische Studie. In: Der fahrende Skolast. Jg./Nr. 2, 1959, S. 3
- Kein Volk, kein Reich und viele Führer [I]. Die österreichischen Neonazi und ihre Auslandsverbindungen. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 74, 1960, S. 45-49
- Kein Volk, kein Reich und viele Führer (II). Die österreichischen Neonazi und ihre Auslandsverbindungen. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 75, 1960, S. 89-91
- Ein Dorf sucht die Gegenwart. Dalmatinische Bauern zwischen Esel und Traktor. In: Die Presse. Wien 26.11.1961 (Völker / Zeiten / Menschen), S. 29
- In Sibirien hat die Zukunft schon begonnen. In Irkutsk ist eine neue Pionier-Generation am Werk. In: Die Presse. Wien 21.07.1962 (Reportagen), S. 19
- Der Freund stand links. Italienische Beiträge zur Diskussion um Südtirol [4 Teile]. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 101-105, 1962
- Getto in den Dolomiten?. In: Die Furche. Wien Jg./Nr. 15, 1962, S. 3
- Jugoslawiens Magen bleibt westlich. Ein Reisebericht. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 113, 1963, S. 222-225
- Jugoslawien ohne Jugoslawen. Zweiter Teil des Reiseberichts. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 114, 1963, S. 279-281
- Neue Linke - altes Leiden. Italiens Sozialismus bleibt kompliziert. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 123, 1964, S. 122-124
- Togliatti und die Ursachen [I]. In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 130, 1964, S. 476-478
- Togliatti und die Ursachen (II). In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 131, 1964, S. 529-531
- Ein Kardinal für die Ungläubigen. Der Wiener Erzbischof König sucht nicht den Kampf, sondern das Gespräch. In: Die Zeit. Hamburg Jg./Nr. 17, 1965, S. 2
- Der k.u.k. Sozialdemokrat. Bruno Kreisky - neuer Obmann der österreichischen Sozialisten. In: Die Zeit. Hamburg Jg./Nr. 6, 1967, S. 2
- Alcide Degaspari. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 3, 1968, S. 154-160
- Besuch bei Emilio Lussu - Sarde und einsamer Kämpfer für die Autonomien Italiens. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 4, 1968, S. 232-236
- Südtirol: Zeugnisse und Selbstzeugnisse. In: skolast. Bozen 1968 (Sondernummer zur XII. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft: "Zum Selbstverständnis der Südtiroler"), S. 5-9
- Moderne Lebensformen und bäuerlicher Konservatismus. In: skolast. 1968 (Sondernummer zur XI. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft: "Südtirol im Wandel"), S. 24-28
- Der kakanische Weg zum Sozialismus. Zur Deutung des kommunistischen und österreichischen Phänomens Ernst Fischer. In: Die Presse. Wien 11.01.1969 (spectrum), S. 17
- Zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Filippo Turatis letzte Jahre in Briefen an Anita und Valentino Pittoni. In: Die Zukunft. Sozialistische Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur. Wien Jg./Nr. 13-14, 1969, S. 20-24
- Die Besiegten von Karfreit. Die italienische Niederlage vom Herbst 1917 in Tagebüchern der Schriftsteller im Feldgrau. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 5, 1969, S. 320-326
- Maso chiuso con le porte spalancate. L'economia dell'Alto Adige. In: Il mondo. Rom 29.03.1970, S. 12
- Österreich und Südtirol (1. Teil). In: Die Republik. Staatspolitische Blätter des Österreichischen Nationalinstituts. Wien Jg./Nr. 1, 1970, S. 29-37
- Österreich und Südtirol (2. Teil). In: Die Republik. Staatspolitische Blätter des Österreichischen Nationalinstituts. Wien Jg./Nr. 2, 1970, S. 23-28
- Mussolinis Weisungen zur Südtirolfrage, illustriert mit Aufrufen und Plakaten aus der Zeit der Annexion Südtirols, die den Faschismus einleitete. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 6, 1970, S. 432-446
- Die Psychgraphie einer Erbfeindschaft. Abschied der italienischen Abgeordneten vom österreichischen Parlament. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 7, 1970, S. 603
- Ein vergessener Austromarxist. Valentin Pittoni - Freund und Schüler Victor Adlers. In: Die Zukunft. Sozialistische Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur. Wien Jg./Nr. 1-2, 1971, S. 21-25
- Abschied der Italiener vom Österreichischen Reichsrat. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 8, 1971, S. 709-714
- Südtirol - ein gelöstes Problem?. In: Die Republik. Staatspolitische Blätter des Österreichischen Nationalinstituts. Wien Jg./Nr. 1, 1972, S. 25-31
- Alois Fogar, der unbequeme Bischof. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 10, 1972, S. 888-890
- Michael Gamper (1885-1956). In: Neue Österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Band XVIII. 19 Beiträge mit Porträts. M. Abb. Wien; München: Amalthea 1972, S. 35-45
- Der schwierige Weg zueinander. In: Merian. Südtirol. M. Abb. Hamburg: Hoffmann und Campe Jg./Nr. Heft 9/XXVI, 1973, S. 6-13
- Die Schweiz der Habsburger. In: Merian. Tirol. M. Abb. Hamburg: Hoffmann und Campe Jg./Nr. Heft 11/XXVII, 1974, S. 7-13 u. 100-102
- "Innsbruck wird das Herz und Hirn Tirols bleiben". Die Berichte des ersten italienischen Militärgouverneurs für Trentino und Südtirol, General Guglielmo Pecori Giraldi. In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 14, 1974, S. 1428-1434
- Die italienisch-österreichischen Beziehungen vom Gruber-de-Gasperi-Abkommen bis zum Südtirol-Paket (1946-1969). In: Innsbruck-Venedig. Österreichisch-italienische Historikertreffen 1971 und 1972. Hg. Adam Wandruschka; Ludwig Jedlicka. Wien 1975, S. 521-598
- Erbe und Auftrag. Hypothesen über die österreichische Staatsidee. In: Merian. Österreich. Hamburg: Hoffmann und Campe Jg./Nr. 1, 1976, S. 16-17
- Österreich und seine südlichen Nachbarn. Versuch einer politisch-historischen Bestandsaufnahme - drei Jahrzehnte nach Kriegsende und zwei Jahrzehnte nach Abschluß des Staatsvertrags. In: Österreichische Zeitschrift für Aussenpolitik. Wien Jg./Nr. 2, 1976, S. 83-99
- Alpenvölker - eine "heimliche Nation". In: Kurier. M. Abb. Jg./Nr. 177, 1977 (Sonderbeilage), S. II (Info)
- Vorwort. In: Tyrol 1525. Szenen aus dem Bauernkrieg. Bozen (Südtiroler Kulturzentrum) 1977, S. 5-15
- Südtirol 1930 bis 1945. Eine politische Landschaftsskizze. In: Kein Eid auf diesen Führer. Josef Mayr-Nusser, ein Zeuge der Gewissensfreiheit in der NS-Zeit. Hg. Reinhold Iblacker. Innsbruck/Wien/München: Tyrolia 1979, S. 34-46
- Südtirol und der Rechtsextremismus. In: Rechtsextremismus in Österreich nach 1945. Hg. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1979, S. 336-353
- "Heim ins Reich". Die "Rücksiedelungen" von Deutschen 1939-1943. In: Der Föhn. Jg./Nr. 6-7, 1980, S. 72f
- 35 Jahre nach dem Pariser Vertrag / Il Sudtirolo, l'Austria e noi. [Rede auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Südtirols (SPS)]. In: Tandem. Südtiroler Wochenzeitung / Settimanale del Sudtirolo. Sonderbeilage / Inserto speciale. Bozen 22.04.1981, S. 1-4
- Über die Schwierigkeit, heute ein Südtiroler zu sein. Rede anläßlich der Verleihung des Südtiroler Pressepreises, gehalten am 31.1.1981. In: Der Föhn. Jg./Nr. 9, 1981 (Beilage) (Info)
- Das Attentat von Sarajewo. In: Attentate die Österreich erschütterten. Hg. Leopold Spira. Wien: Löcker 1981, S. 47-63
- Südtirol im Sprachenstreit?. Nachwort. In: Apartheid in Mitteleuropa? Sprache und Sprachenpolitik in Südtirol. La lingua e la politica delle lingue nel Sudtirolo. Hg. Peter Bettelheim; Rudi Benedikter. Wien: Jugend und Volk 1982, S. 165-184
- Versuch einer komparativen Studie über die Fragen Südtirol und Südkärnten [5 Teile]. In: Slovenski Vestnik. Klagenfurt / Celovec Jg./Nr. 19-24, 1983
- Über die Schwierigkeiten der Südtiroler mit sich selber, sowie über die Schwierigkeit der Österreicher, diese Schwierigkeiten zu erkennen. In: Gaismair Kalender. 1983, S. 86-95
- Als die Tiroler in Wien grün wurden: " ... ist der Automobilsport förmlich zu einer Landplage geworden!". In: das Fenster. Tiroler Kulturzeitschrift. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia Jg./Nr. 34-35, 1984, S. 3496-3503
Übersetzung / Bearbeitung
- Milovan Djilas: Der Krieg. Novelle (übersetzt von Claus Gatterer). In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 100, 1962, S. 159-162 (Info)
- Ignazio Silone: Massen und Apparate. Notizen zur Soziologie der Industriegesellschaft (übersetzt von Claus Gatterer). In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 138-139, 1965, S. 291-294
- Ignazio Silone: Begegnungen mit Musil (übersetzt von Claus Gatterer). In: FORVM. Österreichische Monatsblätter für kulturelle Freiheit. Wien Jg./Nr. 134, 1965, S. 82-85
- Giulio Girardi: Marxismus und Christentum (übersetzt von Claus Gatterer und Trautl Brandstaller). Wien/Freiburg/Basel: Herder 1968
- Emilio Lussu: Ein Jahr auf der Hochebene (übersetzt und mit einem Nachwort von Claus Gatterer). Wien/Frankfurt/Zürich: Volksbuchverlag 1968
- Angelo Tasca: Glauben, gehorchen, kämpfen. Aufstieg des Faschismus (übersetzt und mit einem Vorwort von Claus Gatterer). Wien/Frankfurt/Zürich: Europa Verlag 1969
- Emilio Lussu: Marsch auf Rom und Umgebung (übersetzt und mit einem Nachwort von Claus Gatterer). Wien/Frankfurt/Zürich: Büchergilde Gutenberg 1971
- Menschen und Verträge. Südtirol: 50 Jahre nach Saint-Germain. [Gemeinsam mit] Albert Quendler. ORF. Wien 1969
- Das Südtirolpaket. (Sendereihe: Report). ORF. Wien 1969
- Neue Erde - Alte Menschheit. Die Welt 25 Jahre nach Hitler und Hiroshima. (Sendereihe: Report). [Gemeinsam mit] Wulf Flemming. ORF. Wien 1970
- Die Slowenen in Kärnten. (Sendereihe: Querschnitte). ORF. Wien 1972
- Kennst du das Land? Begegnung mit dem Italien der Krisen. [Gemeinsam mit] Wulf Flemming, Ernst Grissemann, Xaver Schwarzenberger. ORF. Wien 1972
- Keraban der Starrkopf. Eine Reise nach Jules Verne durch rotes Biedermeier und dritte Welt. (Sendereihe: Menschen und Kontinente). [Gemeinsam mit] Robert Dornhelm, Karl Kofler. ORF. Wien 1973
- Maramuresch. Bilder aus einer Welt die wir begraben. [Gemeinsam mit] Robert Dornhelm, Karl Kofler. ORF. Wien 1974
- Kein Grund zum Pessimismus. Von der Moskauer Deklaration zum Staatsvertrag. (Sendereihe: teleobjektiv). [Gemeinsam mit] Peter Huemer, Helmut Qualtinger. ORF. Wien 1975
- Der Doktor. Eine Fernsehdokumentation zum 60. Todestag von Victor Adler. ORF. Wien 1978
- Südtirol. Neues Selbstbewusstsein, neue Krisen. (Sendereihe: teleobjektiv). ORF. Wien 1979
- Zeugen des Untergangs. Österreich-Ungarns letzter Krieg. [Gemeinsam mit] Albert Quendler. ORF. Wien 1980
- Stalins zweiter Tod. Von Ungarn 1956 bis Polen 1981. (Sendereihe: teleobjektiv). ORF. Wien 1981
- Die verspielte Demokratie. Die Ausschaltung des Nationalrates 1933. (Sendereihe: teleobjektiv). ORF. Wien 1983
- Der Untergang eines Reiches: Österreich-Ungarn 1848-1918. [bis 1984 Mitarbeit am Drehbuch von Claudio Bondì]. ORF/RAI. Wien/Rom 1985
- Geradewegs in den Krieg. 1938 von draußen gesehen. (Sendereihe: teleobjektiv). ORF. Wien 1984 [produziert 1978]
- Geschichten und Geschichte. Autobiographische Aussagen von Claus Gatterer. ORF-Radio Ö1. [Gemeinsam mit] Wolfgang Kos (Gestalter). Wien 13.04.1976 (Info)
- Psychographie einer Erbfeindschaft. ORF-Radio Tirol. Innsbruck 1968/69
- 1966 Theodor Körner Stipendium.
- 1967 Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis.
- 1969 Zweiter Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung.
- 1970 Verleihung des Berufstitels "Professor".
- 1975 Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis (gemeinsam mit dem Team von "teleobjektiv").
- 1976 Preis der Stadt Wien für Publizistik.
- 1980 Preis der Südtiroler Presse zur Aussöhnung von Volksgruppen.
- 1984 Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis (für das Lebenswerk, postum).
- 1984 Publizistikpreis des Slowenischen Zentrums in Wien (postum).
Sekundärliteratur (Auswahl)
- Leopold Steurer: In memoriam Claus Gatterer. In: materiali di lavoro. Bollettino per la storia della cultura operaia e popolare nel Trentino. Jg./Nr. 3, 1984, S. 117-123
- Hans-Peter Martin: "Die Umstände, haut sie". Nachruf auf Claus Gatterer . In: Gaismair Kalender. M. Bild. 1985, S. 51-52
- Steurer, Leopold: Claus Gatterer zum Gedenken. In: Gaismair Kalender. 1986, S. 39-43
- Günther Nenning: Claus Gatterer. Unter Ängstlichen kein Ängstlicher. In: ff Südtiroler Illustrierte. M. Bild. Jg./Nr. 17, 1991, S. 34; 35
- Peter Huemer: Ein Sieg im Scheitern. Erinnerung an den TV-Journalisten und Historiker Claus Gatterer. In: Der Standard. M. Abb. Wien 1991, S. 27
- Aufsätze und Reden. [Rezension]. In: Gaismair Kalender. 1992, S. 168
- Claus Gatterer. In: Ackerl, Isabella; Weissensteiner, Friedrich: Österreichisches Personenlexikon der ersten und zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992, S. 128f.
- Claus Gatterer. Der Mensch, der Journalist, der Historiker. Ein Symposium (mit Beiträgen von Paul Flora, Wolf In der Maur, Kurt Langbein, Günther Nenning, Fabrizio Rasera, Elizabeth T. Spira, Leopold Steurer, Karl Stuhlpfarrer und Franci Zwitter). Hg. Michael-Gaismair-Gesellschaft. Bozen: Edition Raetia 1993, S. 64
- Claudia Hefner: Die Sozialreportage. Zur Wiederentdeckung einer journalistischen Form im österreichischen Fernseh- und Magazinjournalismus der siebziger Jahre. Eine Analyse der Magazine "Profil", "Extrablatt", "Teleobjektiv" und "Prisma". Wien: Diplomarbeit 1994
- Robert Weichinger (Gestalter): Chronisten – Reporter – Aufklärer. Ein Kanon des österreichischen Journalismus. Folge 8: Claus Gatterer. ORF. Ö1-Hörportraitreihe. Wien 2002 (Info)
- Alessandro Costazza: Der Bildungsroman eines Historikers - Geschichte und Geschichten in Claus Gatterers "Schöne Welt, böse Leut". In: Studia theodisca XI. Hg. Fausto Cercignani. Mailand 2003, S. 165-202
- Leopold Steurer: Für die politisch Ausgeschlossenen. Die Bedeutung Claus Gatterers. In: Südtirol 24 h. Die schnelle Tageszeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur. M. Abb. Bozen: ff - Media GmbH Jg./Nr. 122, 2004, S. 3
- Alessandro Costazza: La memoria dei fascismi nella letteratura sudtirolese. In: Geschichte und Region / Storia e regione. Faschismen im Gedächtnis / La memoria dei fascismi. Bozen Jg./Nr. 2, 2004, S. 143f
- Brigitte Foppa: Der Geschichtenerzähler. Claus Gatterer: der Einfluss auf die Generationen nach ihm. Und sein Charme als Erzähler. In: ff Südtiroler Wochenmagazin. M. Abb. Jg./Nr. 27, 2004, S. 46; 47
- Thomas Hanifle: "Im Zweifel auf Seiten der Schwachen". Claus Gatterer. Eine Biographie. M. Abb. Innsbruck: Studienverlag 2005, S. 301
- Bertagnolli, Paul: Zwischen den Stühlen. Zur Claus-Gatterer-Biographie von Thomas Hanifle [Rezension]. In: Der Schlern. Jg./Nr. 8-9, 2006, S. 86-87
- Peter Huemer: Ein Sieg im Scheitern. Erinnerung an Claus Gatterer. In: Heimat. Lügen. Literatur. Texte zur gegenwärtigen Befindlichkeit. Wien: Verlag Der Apfel 2006, S. 6-10
- Enzo Collotti: Ricordo di Claus Gatterer. In: Demokratie und Erinnerung. Südtirol - Österreich - Italien. Festschrift für Leopold Steurer zum 60. Geburtstag. Innsbruck [u.a.]: Studienverlag 2006, S. 155-162
- Fred Turnheim: Der Prof. Claus Gatterer-Preis. In: Breaking News im Web 2.0. Wozu wir Journalisten brauchen. Wien: Molden 2007
- Alessandro Costazza: Oltre i confini: geografia e storia nel romanzo Bel paese, brutta gente di Claus Gatterer. In: La letteratura contemporanea nella didattica della Geografia e della Storia. Hg. Mario Casari/Dino Gavinelli. Mailand 2007, S. 23-29
- Kurt Langbein: Vom Willen etwas zu bewegen. In: Die Phantasie und die Macht. 1968 und danach. Hg. Raimund Löw. Wien: Czernin 2007, S. 177-202
- Anke Hees (AH): Gatterer, Claus. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Begr. von Wilhelm Kosch. 2007 (Band X), S. 468
- Kurt Langbein (Regie)/Thomas Hanifle (Buch): Claus Gatterer. „Im Zweifel auf Seiten der Schwachen“ [Dokumentarfilm]. ORF/RAI/BR-Alpha. Wien 2007
- Elizabeth T. Spira: Nachwort. In: Ein Einzelgänger, ein Dachs vielleicht. Tagebücher 1974-1984. Hg. Thomas Hanifle. Bozen: Edition Raetia 2011
- Vincenzo Calì: Claus Gatterer e il Trentino. In: Geschichte und Region / Storia e regione. Option und Erinnerung / La memoria delle opzioni. Bozen Jg./Nr. 2, 2013, S. 155-159
- Vincenzo Calì; Carlo Romeo: Il carteggio tra Claus Gatterer e Livia Battisti (1966-1977). In: Geschichte und Region / Storia e regione. Faschismen im Gedächtnis / La memoria dei fascismi. Bozen Jg./Nr. 2, 2014, S. 205-210
- Renate Lunzer: Die "verlorenen Ideen" des italienischen Risorgimento. Zum Werk des Historikers Claus Gatterer. In: 150 Jahre Italien. Themen, Wege, offene Fragen. Hg. Fausto De Michele. Wien: Praesens 2014, S. 199; 300ff
- Joachim Gatterer: Claus Gatterer 1924 - 1984 - 2014. In: Claus Gatterer Filmretrospektive. Hg. Stadttheater Bruneck/Österreichischer Journalisten Club. Bruneck/Wien 2014, S. 4-6
- Paul Preims: Prof. Claus Gatterer. Porträt des Pioniers der Südtiroler Zeitgeschichtsschreibung. In: Arunda. M. Abb. Jg./Nr. 89, 2015 (52 Pioniere in Wort und Bild), S. 22
- Costazza, Alessandro: Die ironische Entlarvung der Ideologie in Claus Gatterers Schöne Welt, böse Leut. Kindheit in Südtirol. In: Ein Jahrhundert schweren Zusammenlebens | Un secolo di difficile convivenza. Eine Bilanz über die letzten 50 Jahre Südtiroler Literatur | Un bilancio degli ultimi cinquant’anni di letteratura altoatesina. Hg. Butcher, John; Chierici, Anna Maria. Meran: Edizioni alphabeta 2019, S. 121-134
- Max Haller, Leopold Steurer: Minderheitenprobleme und die Situation in Südtirol. Interview mit Claus Gatterer. In: skolast. Jg./Nr. 1, 1976, S. 9f
- AZ sprach mit Claus Gatterer über "Teleobjektiv". In: Arbeiter-Zeitung. Jg./Nr. 140, 1979, S. 13
- Gunther Waibl: Interview mit Claus Gatterer über Volksgruppenfragen in Südtirol (I). Vor allem Kleinbürger bejahen Nationalismus. In: Alto Adige. M. Bild. Jg./Nr. 131, 1980, S. 12 (Info)
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