603031 Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: "Männer und Buben in der Krise"? Analytische Zugänge aus der Perspektive einer kritischen Männlichkeitsforschung

Wintersemester 2010/2011 | Stand: 14.09.2023 LV auf Merkliste setzen
603031
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: "Männer und Buben in der Krise"? Analytische Zugänge aus der Perspektive einer kritischen Männlichkeitsforschung
KU 2
5
Block
keine Angabe
Deutsch
Das Sprechen von der „Krise des Mannes“ ist populär. Seien es schlechte Schulleistungen der Buben, Risikoverhalten pubertärer Jungen oder Bindungsängste und Gewalttätigkeit der Erwachsenen: das Leben der Männer, so erklären ExpertInnen aus Wissenschaft und Feuilleton, führt oft zu Krisen die für sie selbst, ihr Umfeld aber auch für die Gesellschaft zur Bedrohung werden können. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einerseits einen Überblick über grundsätzliche Positionen der kritischen Männlichkeitsforschung zu erlangen und diese andererseits auf die Frage der „Krise des Mannes“ eigenständig anzuwenden. Dabei sollen nicht nur kritische Perspektiven auf dominante Männlichkeitskonstruktionen im Patriarchat entwickelt werden, sondern auch emanzipative Alternativen zum gängigen Topos der „Krise des Mannes“.
Überblick über Themenfelder der LV: Feminisierung der Schule und „Krise der Buben“ | Von abwesenden und „neuen“ Vätern | Veränderungen der Arbeitswelt als Bedrohung von Männlichkeit? | Migration und „fremde“ Männlichkeit | „Krankheit Mann“ – Männerkörper, Männergesundheit und –sterblichkeit | Männliche Sexualität, Homosozialität & Homophobie | Gewalt, Devianz und Männlichkeit. Mit Fokus auf aktuellen Fragen der Erziehungswissenschaft wird in diesem Seminar dem empirischen Gehalt sowie den diskursiven Effekten des männlichen Krisentopos nachgegangen. Dabei werden einerseits gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen analysiert, die etablierte Männlichkeitskonstruktionen in Frage stellen. Andererseits behandelt das Seminar die dominanten (historischen & aktuellen) Krisendiskurse selbst: dabei wird deutlich, dass diese durch Essentialisierungen und Ausblendungen vielschichtiger Machtverhältnisse mitunter der Stabilisierung männlicher Herrschaft dienen. Auf Basis dekonstruktivistischer Kritik an diesen Diskursen, wird im Seminar ein Zugang entwickelt, der normative Männlichkeit als inhärent krisenanfällig erfasst und gerade darin emanzipatives Potential für eine kritische pädagogische Theorie und Praxis erkennen lässt.
Textlektüre, Inputs und Diskussion; Gruppenarbeiten; Studierendenpräsentationen
Referat und Seminararbeit
Texte im e-campus zu Semesterbeginn
https://e-campus.uibk.ac.at/portal/_cpsindex.html
Beginn: Dezember
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 03.12.2010
13.00 - 19.00 KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße Barrierefrei
Sa 04.12.2010
09.30 - 18.00 KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße Barrierefrei
Fr 14.01.2011
13.00 - 19.00 KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße Barrierefrei
Sa 15.01.2011
09.30 - 18.00 KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße Barrierefrei