LFU:online

Erkennen des Einflusses von Recht und Gesetz auf die unterschiedlichen durchschnittlichen Lebenssachverhalte von Frauen und Männern; Kenntnis der einschlägigen Regelungen, insbesondere zur Geschlechtergleichbehandlung, und Verständnis der Wirkung von gesetzlichen Gleichstellungsmaßnahmen; Grundzüge des Gendermainstreaming und der Legal Gender Studies. 

Gender Law als Teil der allgemeinen Gender Studies geht davon aus, dass das Geschlecht ein die Gesellschaft und somit auch das Recht strukturierendes Merkmal ist. Formell sind Frauen und Männer rechtlich weitgehend gleichgestellt. Kann und soll das Recht dazu beitragen materielle Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern herzustellen? Ist eine vorübergehende rechtliche Ungleichbehandlung geboten ("Quote")? Rechtliche Normen sind weder abstrakt noch geschlechtsneutral. Recht, das die Lebensrealitäten und Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft nicht berücksichtigt, kann auch bei formeller Gleichstellung die Ungleichheit zementieren oder gar verstärken. Die Lebensrealitäten von Frauen und Männern sind nach wie vor unterschiedlich und kulturelle geschlechtsspezifische Zuschreibungen noch immer üblich.
Die Lehrveranstaltung beginnt mit einem Überblick zu Entwicklung, Themen und Methoden der Feministischen Rechtswissenschaft und den Legal Gender Studies. Im Anschluss daran wird – ausgehend von den einschlägigen EU-Richtlinien und den österreichischen Rechtsgrundlagen – das Gleichbehandlungs- und Gleichstellungsrecht in Theorie und Praxis dargestellt. Die Themenbereiche umfassen die verschiedenen Diskriminierungsgründe, wobei der Fokus auf die Geschlechtergleichbehandlung gelegt wird. Anhand der Darstellung ausgewählter Judikatur und Fallbeispielen aus der Praxis der Gleichbehandlungsanwaltschaft werden Themenbereiche zum Gleichbehandlungsgesetz analysiert. Weiters werden Umsetzungsprozesse rechtlicher Normierungen in Verwaltung und Zivilgesellschaft betrachtet.

Die Grundlagen von Teilbereichen der österreichischen Rechtsordnung werden von der Vortragenden dargestellt und anschließend gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert.

Anwesenheit und schriftliche Prüfung.

Elisabeth Holzleithner, Recht Macht Geschlecht, Legal Gender Studies, WUV (2002); Elisabeth Greif/Eva Schobersberger, Einführung in die Feministische Rechtswissenschaft - Ziele, Methoden, Theorien, 2. Auflage, Trauner Verlag (2007)

Prüfungstermine:
14.12.2015, 15.30-17.00 Uhr, HS F
25.01.2016, 15.30-17.00 Uhr, HS F
11.03.2016, 12:00-13:00 Uhr, HS B