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Das Seminar will in den Diskurs um das Themenfeld "Geschlecht" einführen und sich auf diese Weise mit Transformationsprozessen von Gesellschaft befassen.

Das Seminar befasst sich mit Lebenswegen von Frauen und weiblich konnotierten Biografien in Geschichte und Gegenwart, an deren Exempel sichtbar gemacht werden kann, welche Zuschreibungen zu welcher Zeit als Norm wahrgenommen wurden und werden. Ein Schwerpunkt soll dabei auf dem kritischen Hinterfragen vermeintlich festgefügter Ordnungen liegen. Ein empirisches Beispiel ist der Werdegang der österreichischen Volkskundlerin Eugenie Goldstern, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Kulturwissenschaftlerin im hochalpinen Raum geforscht und in männlich dominierten Fachkreisen doch immer wieder Ablehnung erfahren hat. Ausgehend von kulturtheoretischen Ansätzen wie zum Beispiel Judith Butlers zentraler These, dass sowohl "sex" als auch "gender", das biologische und das kulturelle Geschlecht, sozial konstruiert sind, blickt das Seminar auf Rollenbilder und -zuschreibungen und damit ingesamt auf postmoderne Gesellschaften. Das Verhandeln von Sexismen soll dabei ebenso ein Thema sein wie die Auflösung des binären Codes "Frau/Mann", verkörpert etwa in der Figur von Conchita Wurst.

Literaturrecherche; Archivrecherche; Medienanalyse; Interviews

Hausarbeit

• Butler, Judith (1991): Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am Main.
• Kahlert, Heike (2003): Gender Mainstreaming an Hochschulen, Anleitung zum qualitätsbewußten Handeln. Wiesbaden.
• Villa, Paula Irene (2012): Gender Studies. In: Moebius, Stephan (Hg.): Kultur. Von den Cultural Studies bis zu den Visual Studies. Eine Einführung. Bielefeld, S. 48-62.
• Villa, Paula Irene (2014): Autonomie, Anerkennung, Alltag - Die Hoffnungen der (weiblichen) Individualisierung. In: Soziale Welt Jubiläumsband, S. 203-212.