720078 Seminar zur Anwendungsvertiefung: Sozio-Psychologie der menschlichen Destruktivität

Sommersemester 2016 | Stand: 24.02.2016 LV auf Merkliste setzen
720078
Seminar zur Anwendungsvertiefung: Sozio-Psychologie der menschlichen Destruktivität
SE 2
2,5
wöch.
semestral
Deutsch

Vertieftes Wissen über psychologische und (sonstige) sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung, Intervention sowie Prävention in Bezug auf Destruktivität

Aufgrund aktueller internationaler Ereignisse im Zusammenhang mit extremer Gewaltherrschaft und Völkermordpotenzial habe ich den Schwerpunkt des Seminars kurzfristig geändert, wofür ich um Verständnis bitte. Im Zentrum stehen Phänomene, die bislang nur unzureichend mit "Djihadismus" bezeichnet werden. Sozialisatorische, situative, motivationale, ideologische, kompetenz- und handlungsbezogene Aspekte menschlicher Destruktivität sollen behandelt werden. Dies geschieht am Beispiel von anti-humanistisch orientierten destruktiven Kultorganisationen djihadistischer und sonstiger theokratischer ("islamistischer") Prägung, deren Strategie auch darauf abzielt, politische Akteure und RepräsentantInnen von (mehr oder weniger) demokratisch-republikanischen Gesellschaften zu eskalierenden Reaktionen zu provozieren, aufklärungsfähige Religionen zu desavouieren und die (relative) gesellschaftliche Kohäsion zu destabilisieren. Daneben werden weniger religiös verbrähmte, rassistisch-faschistische Phänomene von extremer Gewaltherrschaft, insbesondere am Beispiel des schnellsten Völkermords der Weltgeschichte in Ruanda, der unter Abkehr der Weltöffentlichkeit und Toleranz von Großmächten geschah, behandelt.

Im Seminar einbezogen werden aus der Angewandten Psychologie und Grundlagenfächern z.B. Bandura's Konzept des moralischen Disengaements, Staub's Forschungen über soziale und psychologische Ursachen von Völkermorden, Arbeiten der Kritischen Theorie zur autoritären, faschistischen bzw. destruktiven Persönlichkeit. Psychologisch fundierte Präventions- bzw. Interventionskonzepte. Passende Filmdokumente werden analysiert.

Ausgewählte Seminarergebnisse sollen auf 1 bis 2 öffentlichen Veranstaltungen an der Universität in Kooperation mit dem verein kritische psychologie Innsbruck (http://vkpi.at/) und der Kritischen Uni Innsbruck (https://www.uibk.ac.at/) präsentiert werden.

Aktive Aneignung durch Lesen und Diskussion von wissenschaftlichen Texten und Fallberichten aus der Praxis und durch Präsentationen der Seminarteilnehmenden

schriftlich und mündlich

Zur Einführung z.B: Mansour, A. (2015). Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen. Frankfurt/M.: S. Fischer. Staub, E. (1999). The roots of evil. Personality, social conditions, culture, and basic human needs. Personality and Social Psychology Review, 3, 179-192.

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 09.03.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 16.03.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 06.04.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 13.04.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 20.04.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 27.04.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 04.05.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 11.05.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 18.05.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 25.05.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 01.06.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 08.06.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 15.06.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 22.06.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei
Mi 29.06.2016
10.15 - 11.45 60434 SR 60434 SR Barrierefrei