603803 Vielfalt der Kindheit und Pädagogik der Vielfalt: Intersektionale und queere Perspektiven in der geschlechter-reflektierten Pädagogik ¿ Herangehensweisen und Methoden

Sommersemester 2017 | Stand: 14.09.2023 LV auf Merkliste setzen
603803
Vielfalt der Kindheit und Pädagogik der Vielfalt: Intersektionale und queere Perspektiven in der geschlechter-reflektierten Pädagogik ¿ Herangehensweisen und Methoden
SE 2
5
Block
jährlich
Deutsch

Ziel des Seminars ist eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Ansätzen und Methoden geschlechterreflektierter Mädchen – und Jungenpädagogik unter Berücksichtigung weiterer gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse. Leitfrage ist dabei: Inwieweit ist der Bezug auf die Kategorie Geschlecht pädagogisch notwendig und wo stößt er an seine Grenzen?
Theoretische Zugänge der Geschlechterforschung werden in Bezug auf ihre Praxisrelevanz bearbeitet. Ansätze der Intersektionalitätsforschung werden berücksichtigt. Im Seminar wird der Fokus auf die Frage der praktischen Bedeutung dieser komplexen Ansätze gelegt werden. Kritische Reflexionen der Ansätze und die Frage ihrer praktischen „Durchführbarkeit“ in verschiedenen Arbeitsfeldern werden erarbeitet. Eine Einordnung in aktuelle bildungspolitische Diskurse findet statt.
Vor allem im zweiten Block sind die Studierenden aufgefordert praktisch-methodische Arbeitsergebnisse zu erproben und vorzustellen und sich somit in „methodischer Arbeit“ zu üben.
Gruppenarbeit ist erwünscht, aber nicht notwendig. Experimentelle Formate sind möglich.

Ausgangspunkt des Seminars sind Ansätze geschlechterreflektierter Pädagogik. Diese werden im Zusammenhang mit geschlechterpolitischen Diskursen wie z.B. den aktuellen Kampagnen von rechts gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfaltspädagogik diskutiert.

Entwicklungen der Mädchen- und Jungenpädagogik werden skizziert; Potenziale und kritische Fallstricke werden diskutiert: im Vordergrund stehen Fragen danach, wie eine  Thematisierung von Heterosexismus einerseits nötig ist, andererseits mit der Kategorie Geschlecht pädagogisch auch entdramatisiertend bearbeitet werden sollte. Queer-feministische Texte und Ansätze der Intersektionalitätsforschung werden zu diesem Zweck mit Ansätzen der geschlechterreflektierten Mädchen- und Jungenarbeit in Verbindung gesetzt. .
Anschließend wird die Frage gestellt, was eine geschlechterreflektierter Pädagogik auf methodisch/didaktischer Ebene benötigt, um den aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden zu können? Als Orientierungspunkt für diese Frage dient das Dreieck Wissen – Haltung – Methodik/Didaktik (Vermittlung pädagogischen Handwerkszeugs). Ergänzend werden die Arbeitsbedingungen diskutiert, die für eine gute Arbeit nötig sind. In der Seminargruppe werden praktische Zugänge erprobt und ausgewertet.

 

Im ersten Block des Seminars werden theoretische Ansätze sowie Beispiele von methodischer Arbeit vorgestellt und diskutiert (Inputs und Methoden). Grundlagen werden vermittelt, die eine Einordnung aktueller geschlechterpädagogischer Diskurse ermöglicht (Inputs und Gruppenarbeit). Dazu werden praxisrelevante feministische und queere Geschlechtertheorien, Ergebnisse der kritischen Männlichkeits- und Jungenforschung sowie der Intersektionalitätsforschung vermittelt (Inputs und Lektüre).


Handwerkszeug für die Praxis werden in Form von Methodenerprobungen und deren Reflexion vor allem im 2. Block vermittelt, der massgeblich von Teilnehmende gestaltet wird. Es steht frei Methoden anzuleiten, zu reflektieren und schriftlich auswerten oder auch theoretische Inputs oder Inputs anderer Art einzubringen.

Aktiver Seminarbeitrag (mündlich) plus schriftliche Reflexion oder alternativ eine Seminararbeit

Busche, Mart/Maikowski, Laura/Pohlkamp, Ines/Wesemüller, Ellen (Hrsg.) 2010: Feministische Mädchenarbeit weiterdenken. Zur Aktualität einer bildungspolitischen Praxis. Bielefeld.
Castro Varela, María do Mar, Dhawan, Nikita (Hrsg.) (2011): Soziale (Un) Gerechtigkeit. Kritische Perspektiven auf Diversity, Intersektionalität und Antidiskriminierung. Münster u.a.: LIT-Verlag.
Debus, Katharina/Laumann, Vivien: Rechtsextremismus, Geschlecht und Prävention. Vielfalt_Macht_Pädagogik. Düsseldorf.

Dissens e.V. & Katharina Debus, Bernard Könnecke, Klaus Schwerma, Olaf Stuve (Hrsg.) 2012: Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen an der Schule. Texte zu Pädagogik und Fortbildung rund um Jungenarbeit, Geschlecht und Bildung. Berlin. (ISBN 978-3-941338-09-8)
Hechler, Andreas/Stuve, Olaf 2015: Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts. Opladen/Berlin/Toronto.

Es ist sinnvoll, jedoch keine Voraussetzung folgende Texte aus der Broschüre Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen an der Schule zu lesen, die online zur Verfügung stehen (siehe untenstehend Links):

Stuve/Debus 2012: Geschlechtertheoretische Anregungen für eine geschlechterreflektierte Pädagogik mit Jungen.

Stuve/Debus 2012: Männlichkeitsanforderungen.

Debus 2012: Und die Mädchen?

 

 

 

 

www.jungenarbeit-und-schule.de, www.portal-intersektionalitaet.de, http://dissens.de/gerenep, http://www.vielfaltmachtschule.de, http://igiv.dissens.de

 

mailto: olaf.stuve@dissens.de

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 12.05.2017
10.00 - 17.00 HS Schöpfstrasse HS Schöpfstrasse Barrierefrei
Sa 13.05.2017
10.00 - 17.00 HS Schöpfstrasse HS Schöpfstrasse Barrierefrei
Fr 23.06.2017
10.00 - 17.00 KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße Barrierefrei (Stuve)
Sa 24.06.2017
10.00 - 17.00 KR Liebeneggstraße KR Liebeneggstraße Barrierefrei (Stuve)