LFU:online

Aneignung von Grundlagenwissen und erste Erfahrungen im Entwurfsprozess, verbunden mit dem Kennenlernen und Üben von Entwicklung, Darstellung und Präsentation einer Idee.

Zwischenräume: Performative Open Compositions

“The balance between outside and inside, between climate and comfort, is achieved through intelligent, primarily spatial and structural means that integrate physics, biology and technology.” Hönger & Brunner (2013). Strategy. Climate as a Design Factor: Architecture and Energy 

Alpine Zonen sind vom Klimawandel sehr stark betroffene Biotope und zukünftigen klimatische Bedingungen werden laut Prognosen sowohl harscher als auch kontrastreicher ausfallen. Im Zuge der modernen Industrialisierung haben wir Architekten vernachlässigt das Klima als Entwurfsfaktor intelligent einzusetzen und die daraus resultierenden Formen, Materialien und Konstruktionen als raumschaffende als auch identitätsstiftende Aspekte der Architektur zu nutzen. Angetrieben durch unser zeitgemäßes Verständnis vom Einfluss des Menschen auf unseren Lebensraum, muss diese Herangehensweise kritisch hinterfragt werden. 

In diesem Entwerfen werden wir diese Aufgabe nicht durch numerische Evaluation und deren direkte Bauphysikalische Umsetzung angehen, sondern unter Zuhilfenahme von passiven Strategien der Komposition: Einbettung, Exposition, Ausdehnung, Wachstum, Ummantelung und Wanderung. Ziel dieses Entwerfens ist es, diese geometrischen Arrangements so anzuwenden, sodass am Ende offene Räume, anstatt architektonische Kapseln entstehen und wir deren unterschiedliche Einflüsse auf das Raumklima besser verstehen lernen.

Wichtiges Augenmerkt liegt auf dem Bewusstsein über die Rolle von Architektur als „dritte Haut des Menschen“, der Raum zwischen uns und unserer natürlichen Umwelt. Speziell werden wir uns mit diesem Zwischenraum, diesem dritten Raum, zwischen tektonischen Körpern beschäftigen. Die einzelnen Projekte sollen sich mit der Gestaltung von offenen Übergangsräumen beschäftigen, welche je nach gegebenen klimatischen Bedingungen unterschiedlich genutzt werden. Entwurfskriterien sind unter anderem, räumliche Komplexität, poröse Plastizität, ökologische Funktionalität, intelligente Materialität, und soziale Flexibilität. 

Die Projekte sind in einer abgelegenen Bergregion in Nepal angesiedelt und die Entwurfsaufgabe ist ein kleines Gemeindezentrum. Die Fassade hat als soziale Umschließung zu funktionieren, welche je nach gegebenem Wetter nach außen und innen soziale Bereiche und räumliche Identitäten entstehen lässt.

Wir werden uns kontinuierlich zwischen klassischen digitalen und parametrischen Entwurfsmethoden und physischen Modellen hin und her bewegen um ein besseres Verständnis für Material, Konstruktion und Raum über verschiedene Maßstäbe hinweg zu erlangen. Während der gesamten Übung werden wir uns von kontemporärer digitaler Architektur, elementaren passiven Entwurfsstrategien und Beispielen aus Natur und Biologie inspirieren lassen.

Das erste Treffen findet am Mittwoch, 14. März statt.

Beurteilung aufgrund von regelmäßigen schriftlichen und/oder mündlichen Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen

(for now...)

Gaston Bachelard, The Dialectics of Outside and Inside, 1958

Christian Hoenger, Climate and Architecture, 2013

Steve Hardy, Environmental Morphologies, 2008

(competion and site)

https://docs.wixstatic.com/ugd/b71df1_4d595457ce4645bfbe4ba38942511862.pdf

(links)

https://cutaneoustectonics.tumblr.com/

positiv beurteiltes Modul B01 "Orientierung"

Informationen zur Anmeldung zu den Entwerfen Lehrveranstaltungen im SS 2017 finden Sie unter:

http://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/technikerstrasse/studium.html