603212 Identität und Subjektwerdung in der Migrationsgesellschaft: Zum Verhältnis von Identität und Handlungsfähigkeit: Heimat und Fremde: Ein Beitrag zum Nord-Süd-Dialog

Sommersemester 2012 | Stand: 14.09.2023 LV auf Merkliste setzen
603212
Identität und Subjektwerdung in der Migrationsgesellschaft: Zum Verhältnis von Identität und Handlungsfähigkeit: Heimat und Fremde: Ein Beitrag zum Nord-Süd-Dialog
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Deutsch
Informationen zum Thema Heimat und Fremde sowie „Nord-Süd“ kritisch sichten – dies unter bes. Berücksichtigung der Faktoren Globalisierung und Fundamentalismus; erkennen, dass es den Süden auch im Norden u. umgekehrt gibt. Möglichkeiten zum interkulturellen und interreligiösen Brückenschlag ohne Harmonisierungsdruck. Kennen lernen entwicklungspolitischer Schaltstellen
Die LV behandelt das Thema aus pädagogisch-anthropologischer Sicht, wobei Fragen der päd. Anthropologie, des interk. und interreligig. Lernens, Fragen der Paradigmata, der dahinter liegenden Welt-Bilder ein bes. Augenmerk gilt. Die Thematik ist seit den Ereignissen in New York noch brisanter geworden. Die LV stellt abrissartig Stationen der Geschichte der Begegnung und der „Vergegnung“ zwischen Eigenem (Heimatlichen) und Fremdem, sowie zw. Nord und Süd dar. Sie weist auf Widersprüche: hier Globalisierung, dort eine sog. „Eine Welt“. Wichtig sind Hinweise auf friedens- und dialogpädagogisch bedeutsamen Brückenbauer zwischen Nord und Süd. Kritisch wird „Entwicklung“ beleuchtet. Eurozentrismen und ihre Wurzeln, Fragen der Schuld und der Auslagerung von Hoffnung sind angeschlossen. Gleichfalls geht es um die Darstellung wie „das Andere“/„die Anderen“, wahrgenommen werden und wie damit kolonial verfahren wird. Wenn sich das Fremde als kolonial verwaltetes „Ureigenes“ entpuppt, so gibt es Einordenbarkeiten in eine seelische Landeskunde, was auch psychoanalytisch (ich komplettiere mein Bild von mir über „terra incognita“) von Interesse ist. Die Suche nach sich wird zu einer Suche nach der (auch idealistisch) abgewehrten verlorenen Fremde. Kolonialisierung wird dabei als eine Entfremdung dargestellt, die nicht abgehoben (in der großen Politik), sondern im kleinen, in entfremdeten Lebensumständen „passiert“. Zentral ist Freires „Erziehung als Praxis der Freiheit“. Sie mündet in eine Pädagogik der Solidarität. Dazu gehört es, Denkstrukturen als koloniale Bildungsgeschichte durchschauen zu lernen.
Methodischer Verbund von Vorlesung, Anschauung (Dias) und Gästen
Generell: schriftl. Prfg. zum Semesterende, ausnahmsweise in Absprache auch mündliche Prfg. o. schriftliche Prüfung (mit ca. 7 Seiten, wie z.B. bei einer Seminararbeit; hinterlegbar in meinem Postfach am Inst. f. Erziehungswissenschaften) möglich .
Peter Graf (Hg.): Dialog zwischen den Kulturen in Zeiten des Konflikts, Göttingen, 2003; P. Freire: Pädagogik der Unterdrückten, Reinbek bei Hamburg, 1973; L. Boff (Hg.): Das Prinzip Mitgefühl, Freiburg, 1999; M. Erdheim: Das Eigene und das Fremde, in: Psyche (Frankfurt), XLVI, August 1992, S. 730 – 744; S. Freud (1930 <1929>): Das Unbehagen in der Kultur - Studienausgabe Bd. IX; Frankfurt/M., 1982, (S. 191 - 286) (Fischer) (GW XIV, S. 419 - 506); E. Fromm (1976): Haben oder Sein, München; 1980; E. Galeano: Die offenen Adern Lateinamerikas. Die Geschichte eines Kontinents von der Entdeckung bis zur Gegenwart, Wuppertal, 1983; V. Havel: Moral in Zeiten der Globalisierung, Reinbek b. Hamburg, 1998; P. Stöger: Interkulturelle Pädagogik, in: TB d. Päd. Bd. 3 (Hg.: H. Hierdeis/Th. Hug), Baltmannsweiler, 1996, S. 904 – 913; P. Stöger: Wo liegt Afrika? Pädagogisch-anthropologische Grundpositionen zum Nord-Süd-Dialog, Frankfurt/M., 2000 (Peter Lang)
http://www.peter-stoeger.at
Beginn: März
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 06.03.2012
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Di 13.03.2012
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Di 20.03.2012
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Di 17.04.2012
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Di 24.04.2012
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Di 08.05.2012
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Di 15.05.2012
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Di 22.05.2012
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Di 29.05.2012
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Di 05.06.2012
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Di 12.06.2012
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Di 19.06.2012
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Di 26.06.2012
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