LFU:online

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Mag. Michaela Rizzolli, PhD Mag. Michaela Rizzolli, PhD

645614

Moderne und Modernisierung: homo ludens

SE 2

4

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Einführung in die Themen- und Arbeitsfelder der Spieleforschung. Anschließend daran werden die TeilnehmerInnen zur eigenständigen Auseinandersetzung mit dem Phänomen Spiel ermutigt.

Die Lehrveranstaltung widmet sich dem Spiel als Gegenstand von Deutungen, Erklärungen und Theorien. Ausgehend von Schillers Überlegungen zur ästhetische Erziehung des Menschen (1975) und Huizingas Kulturtheorie des Spiels (1938) wird der Blick auf aktuelle Theorien der jungen Wissenschaftsdisziplin Game Studies gerichtet. Dabei werden wir verschiedenen Themenfeldern begegnen: • Spiele versus Ernst, Notwendigkeit und Arbeit • Spiele zwischen Wirklichkeit und Fiktion • Spiele und Verbote • Spiele im Verhältnis zum Kontext der gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse • Das Spiel als Zusammentreffen von Autobiographien • Die formalen Aspekte des Spiels • Spiele und Lernen • Gamification des Alltags Die Lehrveranstaltung widmet sich dem Spiel als erlebbarem Phänomen, weshalb auch Momente des Spielens in das Lehrveranstaltungsformat integriert werden. So werden wir uns zum Beispiel in einer Einheit dem Geocaching widmen und im Freien mit GPS auf Schatzsuche begeben. „In the same way games need play to exist, game researchers need to play in order to understand them.” (Glas 2010, p. 47) In Kleingruppen werden konkrete Fragestellungen anhand einzelner Spiele und Spielgenres erarbeitet und präsentiert. Massen- Mehrspieler- Online- Spiele, Brettspiele, Fantasy- Rollenspiele oder Gesellschaftsspiele werden dabei den magic circle (Salen and Zimmerman, 2004) unserer Lehrveranstaltung durchbrechen.

Dozentenvortrag, gemeinsame Lektüre, Geocachingeinheit, Präsentationen

Immanente Leistungsfeststellung, aktive Mitarbeit auf Olat und bei den Präsenzterminen notwendig, Bearbeitung eines konkreten Themas in Kleingruppen.

Caillois, Roger: Die Spiele und die Menschen. Maske und Rausch. Stuttgart 1960. Glas, René: Games of stake. Control, agency and ownership in World of warcraft. Amsterdam, 2010. Huizinga, Johan: Homo ludens : Versuch einer Bestimmung des Spielelements der Kultur. Amsterdam, 1940. Kühme, Dorothea: Bürger und Spiel : Gesellschaftsspiele im deutschen Bürgertum zwischen 1750 und 1850. Frankfurt, Main [u.a.] : Campus-Verl., 1997. Salen, Katie und Eric Zimmerman: Rules of play : game design fundamentals. Cambridge, Mass. [u.a.] : MIT Press, 2004. Schiller, Friedrich: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. Stuttgart 1965.

Es sind keine Vorerfahrungen mit Spielen wie Fantasy Rollenspiele, Computerspiele, Geocaching oder Brettspiele nötig. Nur eine gewisse Neugier für das Phänomen Spiel ist erwünscht.
Beginn: 04. März 2013