603056 Methoden, Begriffe und Resultate der Migrations- und Differenzforschung

Wintersemester 2013/2014 | Stand: 14.09.2023 LV auf Merkliste setzen
603056
Methoden, Begriffe und Resultate der Migrations- und Differenzforschung
FP 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden eignen sich begriffliches und methodisches Wissen über Referenztheorien, Paradigmen und Vorgehensweisen der Migrations- und Differenzforschung an. Sie erwerben und produzieren reflexives und kritisches Wissen zur Einordnung von Forschungsergebnissen und -ansätzen. Weiterhin lernen sie, eine "reflexive Wissens- und Praxishaltung" (in Sinne des "forschenden Lernens") und ihre Konkretisierung an interkulturell und migrationspädagogisch relevanten Fragestellungen einzuüben, diese zu beurteilen und auf pädagogische Kontexte und Problemstellungen hin zu übersetzen.

Das Seminar stellt Forschungskonzeptionen, forschungsleitende Begriffe und methodische Zugänge zur Diskussion. Es regt zur Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und institutionellen Bedingungen des Forschens an. Ansätze erziehungswissenschaftlicher Migrationsforschung werden vorgestellt und diskutiert. Dabei liegt die Aufmerksamkeit auf der Art und Weise, wie Differenzordnungen und Unterscheidungspraktiken berücksichtigt und kritisch reflektiert werden. Was sagt erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung über Bildungsverläufe aus und wie werden Bildungsinstitutionen im Kontext der Migrationsgesellschaft erforscht? Inwiefern thematisieren Forschende ihre eigenen Ausgangsbedingungen und die damit verbundenen Perspektiven? Welche Bildungsvorstellungen liegen der erziehungswissenschaftlichen Migrationsforschung zugrunde? Der Gebrauch migrationsbezogener Begrifflichkeiten wird auf seine Wirkungen hin befragt.

Forschung findet innerhalb von Institutionen statt, die auf die Produktion von Forschungsergebnissen ausgerichtet sind. Deshalb fragt das Seminar nach den institutionellen Kontexten der Forschung und setzt sich mit den darin wirkenden Machtverhältnissen auseinander. Wer erforscht wen? Beziehungen zwischen Forschenden und Erforschten sind zu beachten, wenn Forschung selbst als soziale Interaktion aufgefasst wird. Wie kann eine subjektorientierte und machtkritische Forschung gelingen?

 

Textlektüren und Diskussion, Erarbeitung von Teilergebnissen in Gruppen,
Diskussion von Fallbeispielen

Protokoll/inhaltliche Seminarskizze zu einer Seminareinheit mit eigenständiger Reflexion; Darstellung der Reflexion mit Diskussionsfragen an die Seminargruppe bei einem der folgenden Termine.

  • Arnd-Michael Nohl (2010): Interkulturelle Kommunikation in Gruppendiskussionen. Propositionalität und Performanz in dokumentarischer Interpretation, in: Ralf Bohnsack/Aglaja Przyborski/Burkhard Schäffer (Hg.): Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis, Opladen: Barbara Budrich, S. 249-265. 
  • Rainer Kokemohr (2010): Interpretation – Lektüre – Interkulturalität, in: Gabriele Cappai/Shingo Shimada/Jürgen Straub (Hg.): Interpretative Sozialforschung und Kulturanalyse. Hermeneutik und die komparative Analyse kulturellen Handelns, Bielefeld, S. 201-223.
  • Annita Kalpaka (2007): Unterschiede machen – subjektbezogene Erforschung von Differenzproduktion. Einblick in methodische Herangehensweisen, in: Widersprüche, Heft 104, 27. Jg., Nr. 2, S. 63-83.
  • Paul Mecheril (2009): Verfremdungseffekte. Brecht, die Migrationsgesellschaft und ihre Kultur, in: Sabine Hornberg/Ínci Dirim/Gregor Lang-Wojtasik/Paul Mecheril (Hg.): Beschreiben - Verstehen – Interpretieren. Stand und Perspektiven International und Interkulturell Vergleichender Erziehungswissenschaft in Deutschland, Münster, S. 183-199.
  • Regina Klein (2008): Kultur erinnernd verstehen – Versuch einer reflexiven Begegnung zwischen Cultural Studies, Biographieforschung und Psychoanalyse, in: Margret Dörr et al (Hg.): Erinnerung Reflexion – Geschichte. Erinnerung aus psychoanalytischer und biographietheoretischer Perspektive, Wiesbaden, S. 49-64.
  • Angela Pilch-Ortega/Annette Sprung (2010): Verschränkungen von Wissensformen als transkulturelle (Forschungs-)Praxis. Das Beispiel Diskriminierung, in: Paul Mecheril et al (Hg.): Spannungsverhältnisse. Assimilationsdiskurse und interkulturell-pädagogische Forschung, Münster, S. 189-205.
  • Astrid Messerschmidt (2011): Involviertes Forschen. Reflexion von Selbst- und Fremdbildern, in: Ines Breinbauer/Gabriele Weiß (Hg.) Orte des Empirischen in der Bildungstheorie, Würzburg, S. 81-95.
08.10.2013
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Di 08.10.2013
08.30 - 10.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei
Di 15.10.2013
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Di 22.10.2013
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Di 29.10.2013
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Di 05.11.2013
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Di 12.11.2013
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Di 19.11.2013
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Di 26.11.2013
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Di 03.12.2013
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Di 10.12.2013
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Di 07.01.2014
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Di 14.01.2014
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Di 21.01.2014
08.30 - 10.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei
Di 28.01.2014
08.30 - 10.00 SR Liebeneggstraße SR Liebeneggstraße Barrierefrei